Devin Townsend Project – Z²

| 30. November 2014 | 0 Comments
Devin Townsend Project

(c) Tom Hawkins

Ohne zu übertreiben, gehört der kanadische Tausendsassa Devin Townsend mittlerweile zu den absoluten Lords der modernen und progressiven Härte. Egal wo dieser Mann seine Finger im Spiel hat, es wird zum Erfolg. Da kann der Mann auch mal einen Abstecher in folkige Ambient-Gefilde machen und die Fans fressen ihm immer weiterhin aus der Hand. Eine solche Handlungsfreiheit ist in der Metal-Szene alles andere als gang und gäbe. Nun ist das Devin Townsend Project mit seinem bis dato wohl ambitioniertesten Werk am Start, und zwar mit der Metal-Oper „Z²“, die langerwartete Fortsetzung des viel umjubelten Konzeptalbums „Ziltoid The Omniscient“.

Wie schon auf den beiden Alben „Addicted“ (2009) und „Epicloud“ (2012) liefert auch dieses Mal Anneke Van Giersbergen (ex-The Gathering) den weiblichen Gegenpol zu Towsend. Besonders die erste der beiden Scheiben, „Sky Blue“, lebt von melodischer Härte mit Pop-Appeal. Ganz im Stil von „Epicloud“ dominiert hier vor allem das Wechselspiel zwischen Van Giersbergen und Hevy Devy. Während „Rejoice“ eher wie ein Intro zum Reigen wirkt, gibt es mit dem anschließenden, locker-eingängigen „Fallout“ den ersten Hit-Kandidaten. Das verträumte „Midnight Sun“ und das Ambient-lastige „Rain City“ hätten mit ihren ausladenden Soundlandschaften auch auf Townsends „Terria“ eine mehr als gute Figur gemacht.

Dass es bei all dem Pop-Appeal aber nicht nur locker flockig zugeht, beweisen das monströse „A New Reign“, das stampfende „Silent Militia“ und das Hammer-Epos „Before We Die“ (inkl. Unterstützung vom Universal Choir). Das Dreier-Gespann „Universal Flame“, „Warrior“ und „Sky Blue“ zählt definitiv zu weiteren Highlights des gesamten Doppelalbums. Erstes gewinnt besonders durch seinen Uptempo-Beat, während sich Van Giersbergen „Warrior“ zu ihrem Eigen macht.

Nicht ganz so Hit-lastig, aber dafür umso kreativer und komplexer geht es auf der zweiten Scheibe „Dark Matters“ zu. Hier liegt der Schwerpunkt ganz klar auf dem Metal-Oper bzw. Musical-Aspekt von „Z²“. Die Songs werden immer wieder von Dialogen und anderen Sprecheinlagen abgerundet bzw. miteinander verwoben. Was anfangs gewöhnungsbedürftig erscheint, entfaltet sich bei näherem Hören mit Unterstützung von Chris Jericho (Fozzy), Dominique Lenore Persi (Stolen Babies) und anderen talentierten Sprechern zu einem fesselnden Hörerlebnis. Sei es das majestätisch-progressive „Ziltodian Empire“, der räudige Banger „Deathray“ oder das futuristische Kraftpaket „Ziltoid Goes Home“ – hier ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Mit „Z²“ dürfte sich Devin Townsend wohl endgültig einen Platz im Metal-Olymp sichern. Was hier musikalisch abgeht, kann kaum in passende Worte gefasst werden. Fakt ist, dass jeder, der nicht in den Genuss dieses Meisterwerks kommt, gehörig was verpasst. Bleibt nur zu hoffen, dass die Live-Aufführung dieses Meisterwerks nächstes Jahr in der Royal Albert Hall solch ein Erfolg wird, so dass auch die restliche Welt dieses Stück Metal-Geschichte in all seiner audio-visuellen Pracht bewundern kann.

Wertung: 9/10

Erhältlich ab: 24.10.2014
Erhältlich über: Inside Out Music (Universal Music)

Website: www.hevydevy.com
Faccebook: www.facebook.com/dvntownsend

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Category: Magazin, Reviews

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