Hierophant – Peste
Bei Hierophant gehen die Uhren anders. Hier gelten 21 Minuten Spielzeit schon mal als Full-Length-Album. Die Italiener stehen nicht erst seit dem Release von „Great Mother: Holy Monster“ (April 2013) voll im Saft mit ihrer rüden Mischung aus chaotischem Hardcore Marke Converge und Grind-Elementen zwischen Nails und Napalm Death. „Peste“ heißt eben jener kurze, sehr knappe Nachschlag, den die Band für noch härter, bösartiger und brutaler als das zuvor veröffentlichte Material hält.
Überraschungen sucht man vergebens: Hierophant rumpeln ähnlich brutal, vielleicht sogar noch wütender als zuvor auf dieser Mini-Platte. Größtenteils schafft man es kaum über die Zwei-Minuten-Marke, letztlich reißt „Inferno“ mit fast fünf Minuten die Gesamtdauer weit nach oben. Hier hat sich auch ein wenig jener Noise-Madness eingenistet, die „Great Mother: Holy Monster“ zu einem Überalbum machte. Die Kombination aus beinahe doomigem, wohl aber knüppelhartem Slowjam und Vocal-Samples schmerzt positiv.
„Peste“ lebt vor allem von seinen Details: der prägnante Basslauf in „Apatia“, der kurze Groovepart in „Egoismo“, das monströse Heulen und das Rockriff (!) des Openers „Inganno“. Nichts für schwache Nerven und erst recht nicht für Chaos-Allergiker geeignet – Hierophant sind nach wie vor die smarteste Blackened Hardcore-Alternative Italiens, auch wenn in dieser knapp bemessenen Zeit die Brillanz des Vorgängers nicht so recht erreicht werden will. Dafür hätte es eine Prise mehr Dynamik gebraucht – Peanuts, versteht sich.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 28.11.2014
Erhätlich über: Bridge Nine Records (Soulfood Music)
Facebook: www.facebook.com/HIEROPHANTKVLT
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