Ingested – The Architect Of Extinction
The first slam is the deepest: Mit ihrer Landung bei Century Media bringen die jungen Briten Ingested ihre Interpretation von brutalem Death Metal mit nach Österreich. Vier Jahre nach „The Sorreption“ folgt das dritte Studioalbum der fünf Mancs, die, abgesehen von einer EP, die jüngere Vergangenheit mit extensiven Tour-Aktivitäten verbrachten. „The Architect Of Extinction“ zeugt von gewonnener Erfahrung und zerlegt ein ganzes Genre mit einem gewohnt gesunden Maß an Brutalität. Anders gesagt: Cannibal Corpse mit einem Ohr für moderne Strömungen.
Nicht immer muss man Dampf machen, um Dampf zu machen: „Penance“, das zwischenzeitlich eingeschobene Instrumental mit knapp dreieinhalb Minuten Spielzeit, schlägt die Brücke von Melodik zu wuchtiger Intensität und beweist, dass hinter den jungen Briten überaus talentierte Musiker stecken – eine Tatsache, die man angesichts von Nackenschlägen Marke „Narcissistic Apathy“ oder „Extinction Event“ nicht immer wahrnimmt. An vorderster Front brüllt, röhrt, grunzt und breet Jason Evans mit Hochgenuss, die Gitarren kombinieren Breakdown-Brachialgewalt mit Psychoterror und dezent dosierter Melodik, während die Rhythmusabteilung geschickt das Tempo verschleppt und verschärft.
Hit dieser Platte ist ohne Frage „I Despoiler“, das sämtliche Qualitäten von Ingested in knapp viereinhalb Minuten packt: Melodik, Urgewalt, Breakdown, Groove, Bree, Slam, der Brückenschlag zwischen Florida-Tradition und Core-Moderne – all das und viel mehr peitscht mit gewohntem Wahnsinn aus den Boxen. Angesichts gewisser sich wiederholender Muster mag „The Architect Of Extinction“ nicht mit durchgehender, unbestrittener Kreativität oder gar Qualität gesegnet sein, als kathartische Reinigung nach den Feiertagen mit krankhaftem Wahnsinn eignet sich das dritte Ingested-Album dafür bestens.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 09.01.2015
Erhätlich über: Century Media (Universal Music)
Facebook: www.facebook.com/ingesteduk
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