One-Way Mirror – Capture

| 28. Februar 2015 | 0 Comments
One-Way Mirror

(c) Pavement Entertainment

Nach dem selbstbetitelten Debütalbum (2008) und dem folgenden „Destructive By Nature“ (2012) haben die französischen Metaller One-Way Mirror mit „Capture“ nun ihr drittes Album am Start. Soundtechnisch verschreiben sich Guillaume Bideau (Mnemic) und Co. weiterhin modernem Metal mit Alternative-Einschlag. Auch wenn Letztgenanntes deutlich präsenter als noch auf den Vorgängern ist, bedeutet das nicht, dass die Franzosen auf ihrem Drittwerk zaghaft zu Werke gehen.

Bereits der Opener „Stinkin‘ Of Gold“ geht als eine Art „Mnemic light“ durch: fett, modern, jedoch weitaus geradliniger und melodischer als der große dänische Bruder. Auch wegen Bideaus unverkennbarer Stimme ist dieser Vergleich nicht allzu weit hergeholt. Die druckvolle Produktion tut ihr Übriges. Das folgende „Neglected Skies“ schlägt in eine ähnliche Kerbe. Bideau fährt sein komplettes Gesangsarsenal auf. Derbe Shouts, Flüster-Passagen, verzerrte Vocals und markanter Klargesang hauchen dem nicht todzukriegenden Nu Metal neue Lebenskraft ein.

Bei all dem Groove kommt die Melodie nicht zu kurz. Es gibt nahezu keinen Song, bei dem sich der Refrain nicht bereits nach wenigen Hördurchgängen in den Gehirnwindungen festsetzt („The Clock Is Ticking“). Auch für das eine oder andere Solo wird immer wieder Platz gemacht. Es wäre kaum überraschend, wenn eine relaxt-rockige Nummer wie „Warnings“ plötzlich in der einen oder anderen Playlist diverser Radiostationen auftaucht.

Die zweite Hälfte wird mit dem Autobahn-Brett „Confusion Core“ kraftvoll eingeleitet, bevor der Hörer mit dem Hook-lastigen „Cliffs“ ein weiteres Stimmungshighlight vorgesetzt bekommt. Zugegeben, bei diversen Sprechgesang- / Rap-Passagen, wie bei „Screenshot“, hat man es etwas zu gut gemeint. Dieses Pseudo-Tough-Guy-Gehabe kann und will man den Franzosen einfach nicht abkaufen. Aber vielleicht geht es den Herren ja auch darum, nicht alles immer so bierernst zu nehmen. Anders wären die Cover-Version von „Lady Marmalade“ und ein Titel wie „Fuck Your Autotune“ nicht zu erklären.

Die Platte als stumpfes Nu-Metal-Geballer abzustempeln, würde dem dargebotenem Songmaterial aber nicht gerecht werden. „Capture“ hat das Zeug dem Hörer nach einer scheinbar überlangen Winterpause wieder die Lebenslust in die Knochen zu jagen. Solange man sich keine tiefsinnigen, geistigen Ergüsse erwartet und man die insgesamt zwölf Tracks mit einem gewissen Augenzwinkern begegnet, bekommt man mit dem Album ein durchaus kurzweiliges Hörerlebnis serviert, das ordentlich Laune macht.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 13.02.2015
Erhältlich über: Pavement Entertainment (Soulfood Music)

Website: www.one-waymirror.com
F
acebook: http://www.facebook.com/pages/One-Way-Mirror/26220377436

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Category: Magazin, Reviews

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