Omega Soul – Void
Die Wüste bebt, das trockene Riff atmet schwer: Omega Soul kommen eigentlich aus Nürnberg, klingen aber eher nach Kyuss, Black Sabbath und Gorilla Monsoon – international mit einem Hauch rarer, staubiger Landsmannschaft. Zwischen Stoner, Doom und scharfkantigem Post-Sludge ist man seit zwei Jahren bei FDA Rekotz unter Vertrag; ein Label, das man nicht unbedingt mit diesem Sound assoziiert. Das neue Album „Void“ zeigt sich positiv eigenwillig, sperrig und herrlich süffig.
Thomas Herrs Vocals gehen durchaus als Einstiegshürde durch, gerade in den Bereichen mit Harmonien. Insbesondere „Shadows“ zittert sich durch den gesungenen Refrain, ist aber ohnehin der vielleicht schwächste Track des Albums – und, wenn man das Gros des Materials betrachtet, ein isolierter Ausreißer nach unten. Wie es geht, zeigt im direkten Anschluss „A Sinister Burden“. Angetrieben von einem mutierten Sabbath-Riff, fasziniert besonders der ruhige, instrumentale Mittelteil mit nachdenklicher Melancholie und betörendem Minimalismus. Rundherum schneidern Omega Soul einen kraftvollen, bissigen Track mit hohem Suchtfaktor.
Nicht jede Idee gelingt, im Großen und Ganzen fühlt man sich von treibenden Riff-Monstern („Scorpio Moon“), überraschend harten Ausritten mit sperrigem Abgang („The Infinite Flesh“) und scheinbar endlosen Jam-Sessions („Seasons Of Fire“) aber gut unterhalten. Großes Manko ist die fehlende homogene Einbettung der ohnehin speziellen Vocals in den etwas zu trockenen Mix, aber daran kann man sich gewöhnen. Letztlich bietet „Void“ unterhaltsame, etwas andere, vielversprechende Stoner- / Doom-Kunst mit kleinen Schönheitsfehlern, ordentlich Energie und dem unbändigen Willen sich von der Masse abzuheben.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 20.03.2015
Erhätlich über: FDA Rekotz (Soulfood Music)
Facebook: www.facebook.com/omegasoulnew
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