Demonical – Black Flesh Redemption
Demonical haben aktuell einen Lauf, Besetzungskarussell hin oder her. „Darkness Unbound“ war vor eineinhalb Jahren eine starke Old School Death Metal-Platte mit dezenten Doom-Einflüssen, wie man sie von den Schweden kennt. Die EP „Black Flesh Redemption“ enthält nun das erste neue Material seit diesem markigen Nackenschlag. Ob das Karussell indes stehengeblieben ist, lässt sich nicht sagen: Auf den aktuellen Bandfotos sind nur drei Mitglieder zu sehen; das Schicksal der anderen beiden Herren ist unklar.
Die vier Tracks knüpfen nahtlos an „Darkness Unbound“ an mit bewährten Qualitäten und jener herrlich ranzigen Wucht, die diesen etwas über 17 Minuten langen Einstand für das neue Label Agonia Records zu einem kleinen Leckerbissen macht. Schwachstellen gibt es keine, wohl aber Druck über Gebühr. „Cursed Liberation“ lebt von seinen sägenden Gitarren und dem fantastischen Schluss inklusive massivem Gitarrensolo. „Drown In Flames“ erhöht das Tempo noch ein wenig und ist vielleicht der generischte neue Track, macht seine Sache aber durchaus gut.
König der EP ist jedoch das ellenlange „Throne Of Predition“. Sehr langsam, über Umwege finden Demonical ihren Tritt und erhöhen das Tempo nur unwesentlich, widmen sich martialischen Death’n’Doom-Klängen. Abermals zerreißt ein verhältnismäßig klassisches Gitarrensolo die knisternde Spannung mit ungewohnten Akzenten. Wenn das abschließende „To Become The Weapon“ schließlich das klassische Friedhofsmotiv anstimmt, werden jegliche Zweifel endgültig ausgeräumt.
Nein, besonders originell ist dieser Dampfhammer nicht, aber das war auch kaum zu erwarten gewesen. Demonical knüpfen souverän und schnörkellos an das starke „Darkness Unbound“ mit einer überaus gelungenen EP an, die in vier Akten wohlschmeckenden Todesstahl der ganz alten Schule serviert, auf den Punkt gezockt und herrlich widerspenstig von hinten aufgezäumt. Das Agonia-Debüt ist mit „Black Flesh Redemption“ gelungen, ein komplettes Album sollte nur eine Frage der Zeit sein.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 24.04.2015
Erhätlich über: Agonia Records (Soulfood Music)
Website: www.demonical.net
Facebook: www.facebook.com/Demonicalofficial
Letzte Kommentare