Gift Giver – Shitlife
Asozial, abstoßend und irgendwie ranzig: Ab und an darf man sich auch die Kante geben, um dem Alltags-Bullshit zu entkommen. Hier treten Gift Giver auf den Plan. Das Quintett aus Detroit, Michigan vermengt technisch angelegten Death Metal und Metalcore mit nicht minder abgestandenem Nu Metal. „Shitlife“ heißt ihr erstes Album für Century Media, das in etwa so klingt, als würden sich Seeker mit Limp Bizkit durch die Gosse prügeln.
In 33 kurzen, ungemein bündigen Minuten prügeln sie sich durch diesen wütenden Einstand, der moderne Extremität mit altbackenen Rap-Metal-Klängen und längst aus der Mode gekommenen DJ-Scratches kombiniert. Das Ergebnis ist eine geschmackliche Gratwanderung und zuweilen ganz schön anstrengend. „Trendkill“ oder „Scumbag Pt. 2“ haben ihre gute Momente, verlieren sich aber auf halbem Weg.
Für jede Sinnlosigkeit gibt es aber mindestens einen himmlisch derben Nackenschlag. „SHITLIFE“ als Opener ist herrlich kaputt, zerstückelt und scheint sich nach der Hälfte mit den hektischen Breakdowns und den flirrenden Gitarren selbst zu parodieren – grandios. Für das verzweifelte Deathcore-Rap-Stück „Loose Cannon“ gesellt sich Frankie Palmeri von Emmure zu diesem verrückten Haufen, jagt durch diverse Zäsuren und lässt zum Schluss den Laden hochgehen. „Grudge“ stockt hingegen immer wieder in seinem Versuch als Abrissbirne das hektische Tech-Death-Korsett zu durchbrechen; eine musikalische Zerrissenheit, die Methode hat.
Nein, schön oder freundlich ist hier rein gar nichts, worin wiederum der perverse Reiz dieser Platte liegt. „Shitlife“ ist laut, aufdringlich, ein wenig besoffen, gewaltbereit und voller Mängel. Gerade das macht dieses angenehm kurze Werk zu einem Erlebnis für gleich mehrere wiederholte Durchläufe. Mit Gift Giver lässt es sich prima abreagieren, ein wenig ungehobelt sein, ordentlich auf die Pauke hauen. Mehrwert? Geschenkt. Unterhaltsam? Aber hallo.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 24.04.2015
Erhätlich über: Century Media (Universal Music)
Website: www.giftgiverband.com
Facebook: www.facebook.com/giftgiverband
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