Shakhtyor – Tunguska
Shakhtyor, das wurde lange Jahre vor allem von Fußballfans mit der Mannschaft aus Donezk assoziiert, möglicherweise noch mit jener aus Karaganda. Drei Hamburger ändern seit 2009 die Definition und treten als rein instrumentale Formation auf, die Doom und Sludge mit Post Metal verbindet. Das in Eigenregie veröffentlichte Debüt wurde vor 2013 von Cyclone Empire neu aufgelegt, wo nun auch der Nachfolger „Tunguska“ erscheint.
Jene dem Albumtitel anhaftende sibirische Kälte entspringt auch den sechs Songs der Nordlichter, gepaart mit den erwarteten Explosionen. Dabei ist es letztlich egal, welcher Track herausgegriffen wird; die begeisternde Qualität überzeugt immer. Selbst das mäandernde Zwischenspiel „Pechblende“ hat einen nicht von der Hand zu weisenden Reiz. Besonders gelungen ist beispielsweise das Titelstück mit seinem aufbrausenden Auftakt, der doomigen, beinahe Drone-artigen Entladung und dem zähen, bis zur Unkenntlichkeit entzerrten Mittelteil samt melancholischer Schwere. Wenn zum Schluss hinaus Effektgeräte über den Basslauf gelegt werden und diesen endgütltig entstellen, sind Shakhtyor angekommen.
„Tunguska“ ist Weg und Ankunft zugleich, Anfang und Ende, Explosion und Frost in bester Omega Massif-Manier mit einer Prise Godspeed You! und einem Happen Collapse Under The Empire. „Tunguska“ ist vor allem aber jenes Werk, mit dem Shakhtyor endlich anlegen. Wirkte der Einstand – gutes Material hin oder her – noch ein wenig unschlüssig, so strahlen Perlen Marke „Solaris“ und „Baryon“ nun gar unheimliche Kraft, Energie, Dynamik aus. Wiederholungen hin oder her, die Anlagen sind gut, die Segel gehisst, die Explosion so nahe.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 24.04.2015
Erhätlich über: Cyclone Empire (Soulfood Music)
Facebook: www.facebook.com/shakhtyorband
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