Hypothermia – Svartkonst
Wehmut, Negativität und die Verbreitung eines Manifests sind die Hauptantriebskräfte der 2001 in Schweden gegründeten Hypothermia. Hinter den drei Figuren mit langen Kapuzenroben verstecken sich Mitglieder von Lifelover und Kall, die sich auf instrumentalen, kargen Black Metal mit dezenten Post Rock-Einflüssen verstehen. Abgesehen von so manchem Split-Release, ist „Svartkonst“ nun das erste neue Album seit „Skogens hjärta“ 2010.
Die überlangen Tracks tauchen tief in schwerfällige Post Black Metal-Gefilde ab und wühlen auf. Schade bloß, dass der Auftakt „Invokation“ so verhalten ausfällt. Schwerlich gelingt es Hypothermia in diesen ersten achteinhalb Minuten jene knisternde Spannung aufzuziehen, die den Rest der Platte so stark macht. Erst gegen Ende finden sie sich einigermaßen, doch erst der grandiose, alles in den Schatten stellende Titeltrack „Svartkonst“ mit seiner intensiven Rhythmusabteilung und den mal sägenden, dann wieder melancholisch fließenden Gitarren setzt Zeichen.
36 viel zu kurze Minuten, die noch dazu verhalten beginnen – das ist durchaus Magerkost einer Band, die ein wenig unter ihren Möglichkeiten bleibt. Sobald Hypothermia die Einstiegshürde überwunden haben, erschließt sich aber eine emotional aufgeladene, intensive, tränenreiche Platte mit ein wenig Weltenhass und gewohnt schleppender Intensität. „Svartkonst“ ist stets „svart“, aber nicht immer „konst“; und doch ein höchstwillkommenes Lebenszeichen der schwedischen Veteranen der vertonten Enttäuschung und Niedergeschlagenheit.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 15.05.2015
Erhätlich über: Agonia Records (Soulfood Music)
Website: www.unjoy.com
Facebook: www.facebook.com/Vemodsorkestern
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