Will Haven – Open The Mind To Discomfort
Erstmals seit dem Ende 2011 erschienenen „Voir Dire“ lassen sich Will Haven zu neuem Material hinreißen. Ob die Noise-Veteranen aktuell nun zu fünft oder zu sechst sind, weiß man nicht so genau: Der Status von Chris Fehn, aktuell mit Slipknot unterwegs, ist nicht ganz klar. Unabhängig davon holen die Mannen aus Sacramento, Kalifornien zu einem kurzen und bündigen Nackenschlag aus. Die neue EP „Open The Mind To Discomfort“ überzeugt mit intensivem Minimalismus.
Viel Neues gibt es nach dreieinhalb Jahren Wartezeit nicht zu hören – fünf Tracks, wenn man sämtliche kurzen Zwischenspiele abzieht, die das Geschehen vorantreiben und den musikalischen roten Faden spannen. Die Songs an sich überzeugen dafür auf ganzer Linie und erinnern nicht selten an die Wucht der Deftones, wenn auch deutlicher an Sludge-ähnlichen Klängen orientiert. Besonders Grady Avenell schreit sich die Seele aus dem Leib und verleiht den an sich bereits bedrohlichen, durch unterschwellige Keyboard-Wucht monumental in Szene gesetzten Bomben die nötige Dringlichkeit.
Was sich beispielsweise in „Soul Leach“ und „The Comet“, einem der besten Tracks seit der Wiedervereinigung, abspielt, reicht nicht bloß an „Voir Dire“ heran, es übertrifft dessen Intensität und Qualität stellenweise. Da verzieht man Will Haven sogar, dass „Open The Mind To Discomfort“ kaum 24 Minuten lang ist und quasi endet, wenn es gerade so richtig schön wird. In dieser Form kann die nächste Platte nur überlebensgroß werden.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 22.05.2015
Erhätlich über: Artery Recordings (Cargo Records)
Facebook: www.facebook.com/willhavenband
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