Abyssion – Luonnon harmonia ja vihreä liekki
Mit Beastmilk (nunmehr als Grave Pleasures bei einem Major-Label untergebracht) und Hexvessel etablierte sich Kvohst fernab seiner ehemaligen Spielwiesen (u.a. Code) bei Svart Records. Nun bekommt der gebürtige Brite sogar ein eigenes Sublabel, Secret Trees. Erster Release ist das Debütalbum von Abyssion, einer finnischen Band um Mitglieder von Dark Buddha Rising und Oranssi Pazuzu, die tief im psychedelischen Black Metal verwurzelt ist. Klangvoller Titel ihres Einstands: „Luonnon harmonia ja vihreä liekki“ (dt. „Die Harmonie der Natur und der grünen Flamme“).
Wer auf Dark Buddha Rising und Oranssi Pazuzu steht, wird auch an diesen fünf Songs eine gewisse Freude haben. Abyssion gehen eine Spur finsterer, schwärzer als die jeweiligen Hauptbands zu Werke, lockern das Geschehen allerdings durch Synthesizer und Effektgeräte entsprechend auf. Geradezu krautig und proggig muten die Tracks an, stets gefährlich und doch unnahbar. Der beinahe Polka-artige Rhythmus von „Vihreä liekki“ beispielsweise harmoniert auf gar wundersame Weise mit den kehligen, tiefen Vocals und den überspitzen Synthis, die von kalten, wuchtigen Blastbeats regelrecht zerhackt werden.
Freilich, 27 Minuten sind viel zu kurz und lassen „Luonnon harmonia ja vihreä liekki“ maximal als Appetithappen durchgehen, der allerdings nach baldiger Fortsetzung verlangt. So eigentümlich, seltsam warm und doch abstoßend das Material auch geraten ist, so unterhaltsam ist dieser Einstand ausgefallen. Abyssion strecken ihre Fühler in sämtliche Black-Metal-Extreme aus, weiden sich am Untergang und verhackstücken semi-kakophonische Gräueltaten zu einem kaputten und doch so begeisternden kleinen Sahnestück schwärzester Avantgarde-Kunst.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 03.07.2015
Erhätlich über: Secret Trees / Svart Records (DL-Album)
Facebook: www.facebook.com/abyssionn
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