Ahab – The Boats Of The Glen Carrig

| 31. August 2015 | 0 Comments
Ahab

(c) Stefan Heileman / Heilemania.de

Abermals steigen Ahab in nautische Tiefen hinab und widmen sich ihrem literarischen Doom. Für den Nachfolger von „The Giant“ hat sich das Quartett ein Werk von William Hope Hodgson aus dem Jahr 1907 ausgesucht. Von psychedelischem Horror und verlassenen Schiffen ist die Rede, ganz nach dem Geschmack der deutschen Nachbarn. Musikalisch treten Ahab auf „The Boats Of The Glen Carrig“ ebenso wenig auf der Stelle und überraschen gleich in vielerlei Hinsicht.

So gibt es gleich mehrere Premieren. Ahab arbeiten erstmals verstärkt(er) mit Sludge und haben ihren bislang schnellsten Song aufgenommen. In „Red Foam (The Great Storm)“ erkennt man sie, abgesehen von Drostes kehligen Growls, kaum wieder. Vereinzelte melodische Teaser deuten an, um wen es sich hier handeln könnte. Selbst für einen Hauch von Klargesang ist Platz, eine weitere Überraschung. Mehr davon gibt es übrigens im Bonusteil, wenn Droste erstmals komplett auf Growls verzichtet und in „The Light Into The Weed (Mary Madison)“ ein wenig an die gerade angesagten Post-Punk-Barden der 80er Jahre erinnert.

Sludge-Elemente tauchen immer wieder auf, trüben aber keineswegs das klassische Fahrwasser der vier Doom-Recken, die obendrein auch den bis dato längsten Song ihrer Karriere auf dieses Album gepackt haben. Eine geschlagene Viertelstunde erstreckt sich „The Weedmen“ über das bereitwillige Volk, zittiert, schüttelt sich und gibt sich der Kunst der Langsamkeit hin. Erinnerungen an das Debütalbum werden wach, vor allem wenn sich Ahab, je länger der Track dauert, mehr und mehr in selbigen hineinsteigern, sogar für ein kurzes aber prägnantes, dezent verstörendes Gitarrensolo Platz finden.

„The Boats Of The Glen Carrig“ fließt gewohnt eindrucksvoll, geradezu monumental vor sich hin und vermengt gewohnte Ahab-Kost mit einem herrlichen Spagat aus ausgesuchter Langsamkeit und neuem, angenehm spärlich eingesetztem Sludge-Esprit. Freilich, abgesehen von „Red Foam“ ist kein Aufreger dabei, doch mit seiner durchgehend depressiven, druckvollen Klasse ist das auch nicht von Nöten. Alles beim Alten und doch irgendwie anders – Ahab muss man mögen, quasi als Sargnagel für einen viel zu langen Sommer.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 28.08.2015
Erhätlich über: Napalm Records (Universal Music)

Website: www.ahab-doom.de
Facebook: www.facebook.com/AhabDoom

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Category: Magazin, Reviews

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