Jack Dalton – Past Swallows Love

| 24. August 2015 | 0 Comments
Jack Dalton

(c) Frederick Kihle

Ob sich Jack Dalton aus Norwegen mittels Kleiderhaken und Kaugummi aus einem brennenden Gebäude befreien können, ist nicht überliefert. Der Name alleine lässt bereits vermuten, dass es sich bei diesem jungen Quartett um große MacGyver-Fans handelt. In ihrer Heimat gelten sie seit dem Gewinn des Nachwuchspreises „Zoom“ im Jahr 2010 als Post-Hardcore-Hoffnungsträger. Knapp fünf Jahre später erscheint nun das Debütalbum „Past Swallows Love“.

JR Ewing und Refused heißen die großen Entitäten, auf die sich Jack Dalton beziehen, auch ein wenig Thrice und das Wolves Like Us-Debüt schwingt in diesen neun Songs mit. Natürlich bringen derlei Vorbilder große Herausforderungen mit sich, aber wer unter anderem mit dem Produzenten von Mastodon sowie Jørgen Munkeby von Shining arbeiten durfte, muss sich am richtigen Dampfer befinden. Letzterer ist wohl auch für das schräge „8 Times X Equals This“ mitverantwortlich, das nach bedrohlichem Aufbau und Jimmy Nymoens kehligem Gekeife ein Saxophon durch den Mähdrescher treibt – gewöhnungsbedürftig, unkonventionell und überaus spannend.

Dabei brauchen die Norweger derartigen Input keineswegs, schließlich funktionieren ihre Songs für sich schon gar hervorragend. „Inherit Repetition“, Opener und erster Vorbote zugleich, läuft mit süffig-melodischer Wucht, einer kräftigen Portion Alternative Rock, ja sogar einem balladesken Einschub an – großes Kino. Ebenfalls sympathisch: das Powerhouse „Red Flags“, das nicht enden wollende, angenehm schwerfällige Finale „Unpreventable Patterns“ und das knackige, stellenweise an Billy Talent erinnernde Punkcore-Monster „When The Times Comes, Walk Away Quietly“.

Rundherum reihen Jack Dalton gutklassiges Material und haben somit ein vergleichsweise kurzes aber knackiges Album geschaffen, das sich genussvoll von Anfang bis Ende durchhören lässt. Auf „Past Swallows Love“ zeigt sich, dass die Norweger den klassischen Post-Hardcore-Sound im Blut haben, dabei aber auch für rockige und metallische Einflüsse offen sind. Mit diesem kurzweiligen, eingängigen, stellenweise gar hitverdächtigen Debüt wäre die Basis für weitere Großtaten gelegt.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 04.09.2015
Erhätlich über: Indie Recordings (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/jackdaltonband

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Category: Magazin, Reviews

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