Wilson – Right To Rise
Mit ihrem Debütalbum „Full Blast Fuckery“ reckte der Detroit-Fünfer Wilson vor zwei Jahren allen Konventionen den Stinkefinger entgegen. Energiegeladen, heavy und rotzfrech zelebrierten die Amis Southern Hardrock mit fetter Party-Hardcore-Schlagseite. Nach pausenlosen Tourneen in den USA und Europa stehen die Zeichen auf ihrem Zweitling „Right To Rise“ weiterhin auf Sturm.
Die Detroiter präsentieren sich in den insgesamt zwölf Songs zwar um einiges rockiger und Groove-orientierter als auf ihrem Erstschlag, der Spaß bzw. Feel-Good-Faktor ist aber immer noch derselbe. Den Auftakt macht der Titeltrack, ein echter Uptempo-Cruiser, der auch aus der Feder von Rob Zombie stammen hätte können. Erdige Vocals treffen auf simples, aber effektives Drumming und griffige Hardrock-Riffs. Noch vorne preschenden Rock mit dezenter Blues-Note gibt’s im folgenden „Guilty (You’re Already Dead)“.
Der Hardcore-Anteil wurde, wie eingangs erwähnt, merklich zurückgeschraubt, um mehr Platz für groovenden Ami-Rock der Marke Black Label Society, Hellyeah oder Drowning Pool zu schaffen („Crave“, „Satisfy Me“). Es fällt unheimlich schwer einen Song herauszupicken, bei dem sich der Refrain nicht bereits nach dem ersten Hördurchgang in den Gehirnwindungen festsetzt. Bei „All My Friends“ lässt Chad Nicefield dann auch mal wieder etwas die Sau raus und shoutet sich stellenweise ordentlich die Seele aus dem Leib.
Bei all der Eingängigkeit kommt allerdings eine Sache zu kurz, und zwar die Abwechslung. Mit Ausnahme der schleppend-brodelnden Blues-Rocker „The Flood“ und „I Am The Fly“ gilt für den Großteil der Tracks die gleiche Devise: Groove, treibender Singalong-Refrain, Groove, Singalong-Refrain, Groove. Die mangelnde Originalität machen die Jungs zwar mit Energie wieder wett, allerdings könnten sich die Burschen noch etwas von den Kollegen in Maylene And The Sons Of Disaster und He Is Legend abschauen. Das eine oder andere zusätzliche Solo zum Beispiel würde die Sache noch zusätzlich aufpeppen, vor allem wenn man weiß, dass es die Jungs ja draufhaben (siehe bzw. höre „Give ‚Em Hell“).
Die etwas kommerziellere Ausrichtung auf „Right To Rise“ tut dem Unterhaltungsfaktor zwar keinen Abbruch, kann aber dem frischeren und weniger berechenbaren Debüt nicht ganz das Wasser reichen. Alles in allem liefern Wilson ein durchgehend souveränes Zweitwerk ab, welches keine bahnbrechenden Leistungen, aber genau das richtige Groove-Fest für alle Highway-Piraten und Fans der oben genannten Bands bietet.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 03.07.2015
Erhältlich über: Razor & Tie (Rough Trade)
Website: www.wilsonpartyanimals.com
Facebook: www.facebook.com/wilsonparties
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