Killing Joke – Pylon

| 23. Oktober 2015 | 0 Comments
Killing Joke

(c) Tom Barnes

Nach „Absolute Dissent“ und „MMXII“ wollen Killing Joke einen Album-Triptych, wie sie es selbst nennen, beschließen. Was das für die Zukunft der Post-Punk-Legenden heißt – eine vorerst ungeklärte Frage. Dass die Vorreiter dieses Genres, das sich aktuell immer größer werdender Beliebtheit zu erfreuen scheint, nichts von ihrer von Industrial befeuerten, brachial lärmenden Gefährlichkeit eingebüßt haben, stellt auch „Pylon“ eindrucksvoll unter Beweis.

Musikalisch pendeln sich die Briten im Spektrum ihrer letzen beiden Platten ein, vermischen vergleichsweise traditionelle Post Punk-Klänge ihrer Anfangstage mit „Pandemonium“-Mittelbau und wütendem Industrial-Druck. „I Am The Virus“, hier gegen Ende platziert, als ersten Vorboten zu wählen, hat durchaus Charme. Als vielleicht härtester Track dieser Platte, zumindest im rasiermesserscharfen, kantigen Refrain, zieht er Fans der „Hosannas…“-Ära gleich an Bord und macht im Vorbeigehen klar, dass Killing Joke stattliche 35 Jahre nach ihrem ersten Album nichts an manischer Energie eingebüßt habe.

Hymnische Nachdenklichkeit am Übergang von den 80er zu den 90er Jahren serviert hingegen „Euphoria“, die musikalische Fortsetzung von „In Excelsis“ und „In Cythera“. Mehr davon? „Big Buzz“ ist der vielleicht eingängigste Song dieser Platte, hätte auch vor drei Jahrzehnten funktioniert und zeigt Jaz Coleman in stimmlicher Bestform. „Autonomous Zone“, der schwer schnaubende Opener, „New Jerusalem“ und das durchaus tanzbare „War On Freedom“ setzen entsprechende Kontraste, rasen in Windeseile durch die gesamte Diskographie der Briten und lassen Geordies Gitarre gar absonderlich singen.

„Into The Unknown“ – programmatischer ließe sich dieses Album kaum beschließen. Schwer zu sagen, wie viele Alben Killing Joke noch im Köcher haben, schließlich sind die Protagonisten bereits Mitte bis Ende 50. Bleibt die Qualität von „Pylon“ erhalten, dürften die Briten noch ewig weitermachen. Kein Durchgänger, durchgehend hohe Qualität, mit „Big Buzz“, „New Cold War“, „I Am The Virus“ und „Autonomous Zone“ reihenweise Hits – der x-te Frühling der Briten setzt sich spektakulär fort.

Wertung: 9/10

Erhältlich ab: 23.10.2015
Erhätlich über: Spinefarm Records / Caroline (Universal Music)

Website: www.killingjoke.com
Facebook: www.facebook.com/killingjokeofficial

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Category: Magazin, Reviews

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