Agoraphobic Nosebleed – Arc
Für das Jahr 2016 haben Agoraphobic Nosebleed ein ungewöhnliches Projekt geplant. Gleich vier EPs sollen erscheinen, wobei jedes Kleinformat dem Lieblingssound eines Bandmitglieds gewidmet ist. Grindcore spielt zumindest im ersten Teil keine Rolle, denn „Arc“ ist ein lupenreiner Sludge-Trip geworden. Hinter diesem dreckig-doomigen Ausritt steckt Frontfrau Kat Katz, die einst Teil der Doom-Band Salome war.
Statt kurzen Nackenschlägen jenseits der 60-Sekunden-Marke setzt es nun drei Epen, die zwischen sieben und zwölf Minuten lang sind – ein kranker Ritt, den Kat Katz mit heiserem, wütendem Gurgeln quittiert. Zu den Highlights zählt das in der Mitte platzierte, stämmige „Deathbed“. Der Aufbau ist ellenlang, scheinbar endlos, geradezu statisch und dem Doom-Mikrokosmos nahe. Kurz nach Halbzeit explodiert der Track plötzlich und zieht ein paar waschechte Black Saabath-Riffs auf – sympathisch, süffig, ein klares Bekenntnis zu den Wurzeln des Genres.
Freilich: Revolutionär oder gar spektakulär ist an „Arc“ nur sehr wenig. Der Grundaufbau ist stark, die Intensität beeindruckt, doch so ellenlang hätten die einzelnen Songs nicht sein müssen – Leerstellen quasi als Fix-Bestandteil. Und doch muss man Agoraphobic Nosebleed zu diesem gelungenen, unerwarteten Ausritt gratulieren. Auch als Sludge- / Doom-Macht funktionieren die Grind-Veteranen recht gut, unterhaltsamer Aufbau inklusive. Noch spannender ist bloß die Frage, was die nächsten drei EPs stilistisch zu bieten haben werden.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 22.01.2016
Erhätlich über: Relapse Records (Rough Trade Distribution)
Facebook: www.facebook.com/AgoraphobicNosebleed
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