Karybdis – Samsara

| 15. Februar 2016 | 0 Comments
Karybdis

(c) Karybdis

Ein etwas vollmundiger Press Release handelt Karybdis als potentielle neue Helden des weitgesteckten Modern-Metal-Feldes. Ob diese zweifelhafte Ehre für die fünf Briten zu früh kommt? Nach ihrem Debütalbum „From The Depths“ 2012 zeigten sie sich vor allem live von ihrer besten Seite und mussten zwischenzeitlich einen neuen Gitarristen integrieren. Schüchternheit oder falsche Bescheidenheit ist bei diesem Quintett allerdings kein Thema: Mit „Samsara“ vermengen sie melodischen Death Metal und düsteren Hardcore mit angenehm persönlicher Note.

In zehn knackigen Kapiteln zeigen sie, dass sich selbst aus dem vermeintlich ausgelutschten Mix aus Göteborg-Metal und Hardcore noch einiges herausholen lässt. Da wäre beispielsweise die Video-Auskopplung „Avarice“, ein gut vierminütiger Husarenritt mit aggressiven Growls, ordentlich Druck und feinen zweistimmigen Leads, die in durchaus epischen Gitarrensoli münden. Tempo-Verschleppung, ein Hauch von Groove, plötzlicher Geschwindigkeitsrausch und kein unnötiger Breakdown-Part – so einfach kann’s gehen.

Selbst in bewährten Gefilden sind Karybdis für Überraschungen gut. „Summon The Tides“ ist freilich Geschmackssache mit seinen Streichern, die nach tiefer Traurigkeit und Weltschmerz klingen, während der Track an sich nach sämtlichen Maximen der schwedischen Schule voranstampft – anders, aber gut. Dass es auch geradlinig nach vorne mit guten Melodien und souveräner Präsenz geht, zeigen unter anderem „Rorschach“ und der Titeltrack „Samsara“, das doppelte Powerhouse mit Ohr für skandinavische Klänge.

Was Karybdis unter anderem so sympathisch macht, ist ihr lockeres und dennoch fokussiertes Auftreten. „Samsara“ zeugt von einer Band, die eindeutig weiß, was sie will. Die sich der Tradition des Genres bewusst ist und diese mit modernen Elementen auf homogene Weise verknüpft. Die vertraute Akzente setzt und dabei doch stets wie eine eigenständige Entität klingt. Stimmig von vorne bis hinten, dazu mit einer Reihe an gutklassigen Songs ausgestattet – der Import-Weg lohnt sich definitiv.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 19.02.2016
Erhältlich über: Eigenvertrieb (UK-Import)

Website: www.karybdis.com
Facebook: www.facebook.com/Karybdis.band

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Category: Magazin, Reviews

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