Seven Sisters Of Sleep – Ezekiel’s Hags
Düstere Wolken ziehen auf. Mächtiges Donnengrollen durchschneidet die Stille. Seven Sisters Of Sleep sind gelandet. Die Band gibt es seit 2009, auch wenn die beteiligten Musiker in wechselnden Konstellationen schon seit 15 Jahren zusammen- und nebeneinander spielen. Man war bereits fleißig, veröffentliche zwei reguläre Alben, eine Split-Platte und zahlreiche Kleinformate. Der wuchtige Mix aus Doom, Black Metal, Crust und gefühlten zehn weiteren Genres rief Relapse auf den Plan, wo nun „Ezekiel’s Hags“ erscheint.
Zwischen furiosen Sprintern und zähen Monolithen sagen diese elf Tracks selbst dem positivsten Menschen den Kampf an. Bereits das kurze, knackige „Jones“ zu Beginn demonstriert extensiven, überbordenen Wahnsinn, drischt sich durch Death- und Black-Gefilde mit meterdicker Dreckkruste. Das krasse Gegenstück dazu kommt direkt im Anschluss: „Denounce“ betont die doomige, schwerfällige Seite der Band, unwahrscheinlich intensiv und druckvoll produziert. Gerade die wütend schrubbende Rhythmusabteilung ist in punkto Power kaum zu toppen. Fiese Growls, ein wenig Gekeife und kurze Zwischensprints lockern das Geschehen etwas auf.
In ähnlicher Abfolge gestaltet sich auch der Rest des Albums, wenngleich qualitative Ausreißer in jedwede Richtung fehlen: „Ezekiel’s Hags“ spielt sich auf einer gleichbleibenden, bockstarken Ebene ab. Favoriten gibt es dennoch viele, darunter das herrlich rohe „Ud-Nun“ mit zähem Auftakt und herrlich rumpeligen Wutausbrüchen. Zwischendrin demonstriert „Prey“, wie Death’n’Doom 2016 zu funktionieren hat.
Gewissermaßen klingen Seven Sisters Of Sleep nach den traditionelleren Brüdern im Geiste der Doomcore-Wüterichen Black Tongue. Mit alles einnehmender Düsternis, einer ungesunden Portion Fatalismus und willkommener negativer Energie bauen die US-Amerikaner aus dem vermeintlich sonnigen Los Angeles gehörigen Druck auf, der noch dazu exzellent auf Platte gebannt wurde. Es dauert zugegebenermaßen ein wenig, bis sich diese wuchtige Wand musikalisch erschließt, doch es lohnt sich Geduld zu beweisen und Ohrenstöpsel in der Nähe zu haben. Laut muss es sein, Trommelfellschutz inklusive.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 05.02.2016
Erhältlich über: Relapse Records (Rough Trade)
Facebook: www.facebook.com/sevensistersofsleep
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