Wolf Down – Incite & Conspire

| 1. Februar 2016 | 0 Comments
Wolf Down

(c) Anne Carolien Kühler

Im Gegensatz zu vielen andern jüngeren Hardcore-Vertretern haben Wolf Down tatsächlich etwas zu sagen. Die Mannen aus dem Ruhrpott setzen sich gegen die Entpolitisierung des Genres ein und packen ihre Gedankengänge in druckvolle, metallisch angehauchte Tracks, die ihre Conspiracy Of Arsonists in die Welt hinaustragen. Mit dem zweiten Album „Incite & Conspire“ rütteln sie nun heftig am Thron von Born From Pain und anderen europäischen Veteranen.

Zum Herzstück mutiert das titelgebende Doppel „Incite“ und „Conspire“. Während ersterer Track, gerade angesichts seines langen instrumentalen Intros, mehr wie ein Aufgalopp wirkt, legt „Conspire“ vollends los und präsentiert eine Kriegserklärung an eine selbstgefällige, (selbst-)zerstörerische Gesellschaft. Der direkte Zusammenhang zwischen Menschen- und Tierrechten, den Wolf Down immer wieder betonen, kommt auch hier durch. Zum Schluss ist sogar Jesse Barnett (Stick Your Guns) für einige Momente zu hören.

Der wuchtige, mörderisch harte Sound kommt gut und wird von entsprechend wütenden, leicht kehligen Vocals gestützt. „Protect / Preserve“ setzt mit kurzen, kargen Gitarrenimpulsen faszinierende Akzente, „Flames Of Discontent“ hingegen wirft ein mörderisches Breakdown ab und nimmt so ziemlich alles mit, was das Genre zu bieten hat. Eines der wichtigsten Themen der Gegenwart, die Flüchtlingswelle, nimmt sich schließlich „The Fortress“ vor – eine pointierte Abrechnung mit Hass und Ablehnung und reaktionären, rechtspopulistischen Hohlbirnen. Der kleine Country-Twang zum Schluss sorgt kurz für heftiges Schlucken, dann für ein wenig semi-erleichtertes Gelächter.

„Incite & Conspire“ ist, oberflächlich betrachtet, ein gut geschriebenes Album voller metallisierter Hardcore-Brecher und kreativer, musikalischer Finessen – perfekt für den Pit, für wahllos herausgegriffene Parolen und ein wenig Muckibude. Wolf Downs Stärke liegt jedoch im Tiefgang, der an die Pioniere des Genres erinnert. Mit wütender Energie und hoher lyrischer Intelligenz verleihen sie einem totgeglaubten Genre endlich wieder eine Stimme. Alleine deswegen ist diese Platte Gold wert.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 05.02.2016
Erhätlich über: End Hits Records (Cargo Records)

Facebook: www.facebook.com/wolfdownhc

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Category: Magazin, Reviews

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