Monolith – Mountain
Black Sabbath befinden sich aktuell auf ihrer Abschiedstour und begraben schon bald ihre legendäre Karriere. Um das Erbe der Doom- und Metal-Urväter muss man sich aber keine Sorgen machen, solange es Bands wie Monolith gibt. Die mittlerweile zum Quartett angewachsenen Bremer lassen auf ihrem zweiten Album „Mountain“ zwar auch weitere Rock-Einflüsse zu, bleiben aber weiterhin vom wuchtig-finsteren Sound der legendären Briten inspiriert.
Der eröffnende Titeltrack gibt die Marschrichtung vor, und die fußt ganz klar auf Retro-Finsternis. Natürlich ist es kein Fehler, dass Ralf Brummerlohs Stimme frappant an Ozzys erinnert, doch hinter der furztrockenen Präsentation stecken verdammt viel Liebe und ein wenig Ehrerbietung. Einzig in den instrumentalen Passagen schleichen sich kleinere Hänger ein, doch diese kleinen Steinschläge, dieses kurze Holpern stört im Endeffekt kaum.
Wie tief Monolith in den 70er Jahren stecken, illustriert „Lies And Deceit“. Natürlich schimmern Deep Purple und Cream immer wieder durch, doch gleichzeitig lässt das deutsche Quartett hier ein gewisses Maß an Eigenständigkeit erkennen, spielt sich genüsslich frei und packt noch eben ein archetypisches Endlos-Gitarrensolo drauf. Wer stattdessen bei Sabbath-Klängen bleiben möchte, zieht sich vor allem das intensive „Vultures“ rein und lässt sich vom bedrohlichen „Tide“ den Kopf verdrehen.
Noch wandeln die Bremer auf dem schmalen Grat zwischen Tribute-Act und Eigenständigkeit, doch die Richtung stimmt definitiv ist. Mit der Öffnung hin zu so ziemlich allen Spielarten des Rock, gesteigerter Intensität und, um bei den mehrfach herangezogenen Sabbath-Beispielen zu bieten, richtig gutem Songwriting weiß „Mountain“ zu unterhalten. Präzise, sympathisch, schnörkellos – gute Musik ohne Wenn und Aber.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 18.03.2016
Erhältlich über: Final Gate Records (Broken Silence)
Facebook: www.facebook.com/Monolith.doomrock
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