Black Rainbows – Stellar Prophecy
In den bisherigen neun Jahren ihrer faszinierenden Existenz kommen Black Rainbows auf stolze vier Alben, diverse EPs und Split-Releases. Das ist beachtenswert und spricht für die kreative Energie der Italiener, die bei aller Output-Abfeuerung keinesfalls mit qualitativen Einbußen zu kämpfen haben. Auch auf ihrem fünften Studioalbum „Stellar Prophecy“ kombiniert das Trio aus Rom Psych-Space-Gehversuche der 70er mit wuchtigen 90s-Stoner-Riffs.
Die wuchtigen Salven zu Beginn täuschen ein wenig, machen aber nichtsdestotrotz unheimlich Laune. „Electrify“ ist ein erster Akt mit Suchtfaktor, ein vierminütiges Powerhouse mit wütendem Fuzz-Einschlag, teils skandierten Vocals und muskulösem Auftreten. Wirklich spannend wird es erst mit dem folgenden „Woman“. Hier nehmen die Römer das Tempo ein wenig heraus und erinnern stellenweise an die jüngeren Neuinterpretationen von Monster Magnet. Deren Schweinerock, aber auch der Hang zu psychedelischen Forschungsreisen schimmert immer wieder durch.
Wirklich herausfordernd wird es erst, wenn sich Black Rainbows an Überlänge wagen. „The Travel“ ist mit seinen neuneinhalb Minuten bereits eindrucksvoll, eine herrliche Klangreise mit wütender Verschärfung von Tempo und Intensität zur Halbzeit. Laut und wüst schlägt das Trio um sich, schwebt rundherum in interstellaren Sphären. Das wahnwitzige „Golden Widow“ ist sogar noch zwei Minuten länger und liefert eine Space-Rock-Masterclass mit langen Jams, konstanter Intensität und steter Suche nach dem Sinn des Lebens. In den dichten Gitarrennetzen verfängt man sich schnell.
Zwar halten die etwas kürzeren Tracks dazwischen das hohe Niveau nicht durchgehend, echte Schwächen lassen sich aber auch hier kaum erkennen. Im Gegenteil, „Stellar Prophecy“ ist ein gelungenes Space-Fuzz-Werk, das den respektablen Lauf der Italiener gekonnt fortsetzt. Dichte Gitarren, viel Gefühl, exaltierte Gestik und ein Händchen für hypnotisierende Jams machen auch ihre fünfte Platte zu einem kurzweiligen Erlebnis.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 15.04.2016
Erhältlich über: Heavy Psych Sounds Records (Cargo Records)
Website: www.theblackrainbows.com
Facebook: www.facebook.com/BLACKRAINBOWSROCK
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