Murder Made God – Enslaved
Darf es ein wenig Brachialgewalt aus Griechenland sein? Murder Made God, ehemals Human Rejection, verstehen sich auf brutalen Hochgeschwindigkeits-Death-Metal mit gelegentlichen Groove-Passagen im Geiste von Origin und Dying Fetus. Mit ihrem zweiten Album „Enslaved“ kündigen sie gut 31 Minuten an wütenden Attacken und mörderischen Sprints an – garantiert nichts für zarte Gemüter.
Originalität darf man sich nicht erwarten, das sei vorausgeschickt. Muss aber auch nicht sein, denn das Hellas-Quartett zieht seinen Stiefel wütend und konsequent durch mit zehn scharfkantigen Songs zwischen zweieinhalb und etwas über dreieinhalb Minuten Spieldauer. Kurz, prägnant und knüppelhart – siehe beispielsweise das Eröffnungsduo mit dem für seine Kürze überraschend komplexen „Victims“ und dem zwischen ranzigem Groove und verkappt melodischen Anflügen pendelnden Titeltrack.
Aus dieser Formel brechen Murder Made God kaum aus, aber das müssen sie auch nicht. Ob „Subject 666“, das furiose „The Titan, The Fighter And The Thief“ oder der Nackenschlag „Assassinés!“ – mit vergleichsweise simplen Mitteln geht es vorwärts an die Front ohne Rücksicht auf Verluste. „Enslaved“ ist freilich nichts für Schöngeister, wohl aber eine willkommene Dosis Brutalität mit gelegenem technischen Anspruch, die trotz ihrer Kürze schnell süchtig macht. Vertraute Referenzen hin oder her, das Gesamtpaket überzeugt mit präziser Wucht und unverkennbarer Dynamik.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 15.04.2016
Erhältlich über: Comatose Music (Download-Album)
Facebook: www.facebook.com/mmgofficial
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