White Miles – The Duel
Schweißtreibender Blues, feiste Stoner-Grooves und die wuchtige Dynamik eines echten Power-Duos: Die gelebte Leidenschaft zur Musik brachte das gemischte Tiroler Doppel White Miles in den Support-Slot der letzten Eagles Of Death Metal-Tour. Den unvorstellbaren Terroranschlag auf das Pariser Bataclan überstanden sie unverletzt und standen nur ein Monat später wieder auf der Bühne. Weiter, immer weiter: White Miles lassen ihr Leben nicht von der Tragödie diktieren und melden sich mit „The Duel“ kämpferisch zurück.
Gitarre, Gesang und Schlagzeug – mehr als diese drei Zutaten braucht es nicht für eine gute, alte Rock-Party. Medina Rekic kotzt sich über den dicken Riff-Breitseiten von „Sickly Nerves“ förmlich aus, nur um im folgenden „In The Mirror“ mit eindrucksvoller Power durchzustarten. War der Opener noch eine druckvolle aber vergleichsweise statische Angelegenheit, so hebt das Duo nun dank hymnischer Wucht, fiesem Biss und einem überaus eingängigen Mitsing-Refrain so richtig ab. Drummer Lofi hält das Geschehen beisamen, variiert das Tempo geschickt und verleiht dem Track den nötigen Drive.
Aber aufgepasst, wenn der gute Mann für etwas Sprechgesang ans Mikro rückt, folgt Ernüchterung. Das liegt aber mindestens zur Hälfte daran, dass das betreffende „Heid“ recht spannungsarm ausfällt und nach „Coke On A Jetplane“ und „A(n) Garde“ einen etwas matten Mittelteil beschließt. Rundherum aber Power pur, unter anderem mit dem bluesig-beseelten Wellenbrecher „River Of Gold“ oder dem stellenweise gar lasziven Groove von „Insane To The Bone“.
Leider nicht durchgehend genial, wohl aber über weite Strecken recht unterhaltsam meistern White Miles die Hürde des schweren zweiten Albums. Die beiden leben und atmen Rock, und transportieren dabei ihre Live-Energie geschickt und ohne Umschweife auf Platte. Zwar hat „The Duel“ seine Durchhänger, doch mit ordentlich Schweiß, mächtig Einsatz und dicken Arrangements kaschieren White Miles jegliche Schwächen locker. Ein Zukunftsversprechen, keine Frage.
Wertung: 7/10
Erhältlich ab: 01.04.2016
Erhältlich über: Long Branch Records (SPV)
Website: www.white-miles.com
Facebook: www.facebook.com/whitemilesmusic
In Zusammenarbeit mit beatblogger.de
Category: Local Bands, Magazin, Reviews
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