Warfect – Scavengers

| 9. Mai 2016 | 0 Comments
Warfect

(c) Cyclone Empire

Wo Warfect auftreten, setzt es rohe, destillierte Thrash-Energie mit Nackenbrecher-Energie. Bereits 2003 unter anderem Namen gegründet, sollte es stattliche sechs Jahre bis zum Debütalbum dauern. Das schwedische Trio fristet zwar nach wie vor ein Underground-Dasein, hat hinsichtlich Songwriting aber das Rüstzeug für höhere Weihen. Mit dem bereits dritten Album „Scavengers“ zelebrieren sie den rohen Ursprung des Genres versetzt mit nordischen Sprengseln.

Elf rasante Kapitel mit über 50 Minuten Spielzeit – selbst für Thrash-Verhältnisse ist das ordentlich. Dass zu keiner Zeit Langeweile aufkommt, spricht für die Dynamik der Schweden. Der Opener „Purveyors Of Cadavers“ geht sogleich in media res und präsentiert mit roher Wucht, was in weiterer Folge zu erwarten ist: wütende Härte, fiese Rundumschläge und ein Hauch von Death-Black-Untertönen mit der Energie der ersten Slayer-Alben. Im Spannungsfeld zwischen Genre-Klassiker und modernen Einflüssen sorgen Hochgeschwindigkeits-Attacken für gleich mehrere Sätze heiße Ohren.

Warfect beackern auch ein zweites Feld, nämlich den bissigen Midtempo-Stomper. „The Resurrectionists“ hat beispielsweise ordentlich Pfeffer unterm Hintern und lässt im ausgedehnten Gitarren-Solo sogar einen Hauch von Melodik aufkommen, macht mit seinem zähen Knochenwalzer aber unheimlich Laune. Zwischen diesen beiden Extremen bilden sich eine Reihe an Mini-Hits, darunter die ausladenden Monstrositäten „Evil Inn“ und „Watchtowers“ sowie das herrlich angriffslustige „Predators“. Einzig das abschließende, zu lang geratene Instrumental „Into The Crypt“ bleibt farblos.

Freilich, das Thrash-Rad erfindet das schwedische Trio nicht neu, aber mit durchgehend hoher Qualität, kehliger Wut und einem Ohr für Midtempo-Wahnsinn setzt „Scavengers“ knackige, kurzweilige Akzente mit Suchtfaktor. Warfect verbessern sich konsequent, wirken mehr denn je wie eine Einheit und lassen sich trotz mittlerweile langer Erfahrung keine einschläfernde Routine anmerken – eben ein Thrash-Monster nach Maß.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 13.05.2016
Erhältlich über: Cyclone Empire (Soulfood Music)

Website: www.warfect.net
Facebook: www.facebook.com/Warfect

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Category: Magazin, Reviews

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