Second Relation – Eno

| 16. September 2016 | 0 Comments
Second Relation

(c) Long Branch Records

Bei Band-Gründung 2007 waren die fünf Herren hinter Second Relation, Freunde aus Vorarlberg, erst 15 Jahre alt. Zwei erfolgreiche Alben später folgte erst einmal eine Kreativpause, dann der Plattenvertrag bei den Prog-Feinschmeckern von Long Branch Records und schließlich der Re-Release des zweiten Albums „Abiona“. Mit „Eno“ beschließt das Quintett nun eine musikalische Trilogie mit weiblichen Namensgeberinnen und verbindet Incubus mit Pink Floyd.

Kaum Mitte 20, starten die Vorarlberger nun also ein zweites Mal durch. Wie groß die Bandbreite mittlerweile ist, demonstriert der eröffnende Titeltrack „Eno“. Verkappte Alternative-Rock-Elemente, gerade im bissigen Uptempo-Refrain, haben durchaus US-Veteranen-Qualität (Brandon Boyd’sche Vocals inklusive, wenn auch nur in manchen Momenten), die rein instrumentalen Parts zwischendurch vermengen Prog mit Jazz und sogar ein wenig Klassik. Scheuklappen bitte ablegen.

Diese bunte wie faszinierende Mischung erfordert natürlich Geduld und Sitzfleisch. Der Sound Second Relations will erarbeitet werden. Nicht immer ist dieses Unterfangen so einfach. „Familiar Surroundings“ kann zwischendurch ganz schön cheesy werden, doch in den etwas eindringlicheren Passagen und den instrumentalen Improvisationen fühlt man sich in fremde Welten entführt. Das trifft auch auf „Labyrinth“ zu, das sich seinen Namen redlich verdient hat. Druckvolle, metallisch angehauchte Gitarren hier, fiese Keyboard-Abfahrten da – eine Offenbarung. Stark auch das in sich ruhende, verschmitzte „Canvas Color Comfort“ oder das stellenweise durchaus angriffslustige „Second Hand Life“.

Die Magie von „Abiona“ erreichen Second Relation nicht ganz und verlangen stattdessen noch mehr Geduld ab; Geduld, die sich jedoch bezahlt macht. „Eno“ ist ein Kopfhöreralbum par excellance mit vielen feinen Details und einer nicht zu verleugnenden jazzigen Note, die viel zum unverwechselbaren Charme des Drittlings beiträgt. Letztlich erschließen sich die Songs – vor allem in ihrer Gesamtheit – nach einer Weile. Suchtfaktor: gewohnt hoch. Grower-Potential: aber hallo. Mehr davon? Am besten sofort.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 23.09.2016
Erhältlich über: Long Branch Records (SPV)

Facebook: www.facebook.com/secondrelation

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Category: Local Bands, Magazin, Reviews

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