Minotaur Head – Minotaur Head
Erneut hat der äußerst umtriebige Rogga Johansson (Down Among The Dead Men, Johansson & Speckmann, Demiurg, Paganizer, The Grotesquery) ein neues Projekt am Start, erneut geht es um extreme Klänge. Gemeinsam mit dem bei Asphyx ausgestiegenen Drummer Bog Bagchus zockt er als Minotaur Head ein infernales, old-schooliges Death-Doom-Gebräu, das durchaus an die ehemalige Band des Schlagzeugers erinnert. Schlicht „Minotaur Head“ betitelt, rollt der Einstand in brachialer Behäbigkeit voran.
Zu hören gibt es exakt das, was man sich von den beiden Protagonisten erwartet: Entschleunigung mit Brechstange und Methode. Freilich kann es zwischendurch auch einmal flotter vorangehen: Die zackige Eröffnung von „Only Lands For The Slaughter“ ist ein prima Beispiel dafür, wiewohl das Tempo in weiterer Folge herausgenommen wird und die alte Death-Doom-Dynamik zum Vorschein kommt. Johansson growlt in unnachahmlicher Manier, getragen von Bagchus‘ präziser Kesselarbeit. Innovativ mag das freilich nicht sind, unterhält aber allemal.
Mit einer Reihe an Heavyhittern und Wuchtbrummen ausgestattet, schreitet das Duo durch 38 kurzweilige Minuten. „Mundane Treasures“ verbreitet Fäulnisgeruch und taucht in die Untiefen des Undergrounds ab, während „Hidden Death In The Permawinter“ durchaus Funeral-Doom-Qualitäten aufweist. Tempo fehlt hier komplett, weite Teile des Songs schleichen förmlich vor sich hin. Auch das ist eine Form musikalischen Terrors, unnachahmlich und bärenstark vorgetragen.
Klar, was Johansson und Bagchus hier aufführen, ist angenehm altbacken, funktioniert aber gerade deswegen so prima. Das zähe, brachiale Auftreten von Minotaur Head erinnert natürlich an die diversen Projekte der beiden Protagonisten und taucht tief in den Death-Doom-Underground ab, zeugt aber zugleich von grandiosem Verständnis für den Sound des Genres, für musikalische Geschichte und maximale Wucht bei minimaler Bewegung. So schön kann ranzig sein.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 21.10.2016
Erhältlich über: War Anthem Records (Soulfood Music)
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