Dance Gavin Dance – Mothership

| 2. Januar 2017 | 0 Comments
Dance Gavin Dance

(c) Lindsey Byrnes

Haben Dance Gavin Dance mittlerweile so etwas wie ein stabiles Lineup gefunden? Bis auf den Drumstuhl wurde auf sämtlichen Positionen bereits ordentlich durchgewechselt, seit 2012 geben sich die Post-Hardcore-Math-Weirdos jedoch beständig. Dafür wird ihr Sound immer kaputter und unberechenbarer, bleibt dabei aber unheimlich eingängig. Das aktuelle Album „Mothership“ erreichte in den USA sogar erstmal die Top 15 und zeigt das Quintett auf einem weiteren kleinen kreativen Höhepunkt.

Zwischen Tilian Pearsons Helium-Röhre und Jon Mess‘ fiesen Schrei-Attacken bleibt Platz für eine Menge an wilden, flirrenden Gitarren und dissonanten Experimenten nebst einprägsamen Melodien. Ein „Flossie Dickey Bounce“ – großartiger Titel – wirkt wirr, verstörend und doch so eingängig, weil bei allem Math-Geballer doch so etwas wie ein harmonischer roter Faden erkennbar bleibt. Auf diese Weise funktioniert auch der mächtige Opener „Chunky vs. The Giant Tortoise“. Plötzliche Stakkato-artige Schreie treffen auf durchaus epische Gesangsmelodien und einen Killer-Refrain.

Einige der härtesten Tracks halten sich gegen Ende der Platte versteckt. Wer auf die Core-Abrissbirne mit Ohrwurm-Garantie wartet, zieht sich das brachial-schmackhafte „Chocolate Jackalope“ rein oder lässt sich von der vertrackten Ballerburg „Man Of The Year“ mit verkapptem Pop-Appeal den Kopf verdrehen. Zwischendurch spielt „Deception“ mit balladesken Elementen, während das mit einem sehenswerten Video ausgestattete „Betrayed By The Game“ beide Welten gelungen kollidieren lässt.

Noch eingängiger, noch kaputter: Auf „Mothership“ konzentrieren sich Dance Gavin Dance stärker denn je auf die ihnen innewohnenden musikalischen Kontraste und lassen ihrer Experimentierfreudigkeit freien Lauf. Ohrwürmer werden durch Math-Experimente zerschossen, Screamo-Visionen kollidieren mit Balladen und sogar einem Hauch von Elektronik. Einfach ist das nun wirklich nicht, wohl aber von vorne bis hinten ungemein, ja sogar unverschämt unterhaltsam.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 07.10.2016
Erhältlich über: Rise Records / BMG Rights Management (Warner Music)

Facebook: www.facebook.com/DanceGavinDance

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Category: Magazin, Reviews

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