Persefone – Aathma

| 21. Februar 2017 | 0 Comments
Persefone

(c) Toni Villen

Sechs Herren aus Andorra hieven seit gut 15 Jahren den Kleinstaat Andorra auf die Metal-Landkarte. Persefone bemühen sich um Prog der etwas anderen Art, vermengen klassische Elemente des Genres mit allerlei Death- und Extreme-Metal-Einflüssen. Nach ellenlangem Songwriting-Prozess, im Zuge dessen ein neuer Gitarrist und Schlagzeuger begrüßt wurden, wagt sich das Sextett nun an das wahnwitzige, von Jens Bogren abgemischte „Aathma“.

64 Minuten Spielzeit, davon allein 20 für den vierteiligen Titelsong zum Schluss des Albums, der wahrlich alle Register zieht; Merethe Soltvedt und Øystein Landsverk (Leprous) werkeln fleißig am Mini-Opus „Aathma“, das die Grenzen der Aufnahmefähigkeit ein wenig sprengt und letztlich damit doch typisch für Progressive Metal ist, mit. Eingerahmt von atmospährischen, beinahe Soundtrack-haften Versatzstücken, stürzen sich Persefone durch sämtliche Spielarten des Modern Prog, bleiben allerdings ein wenig in Pathos und Synthi-Sphären hängen. Einzig „One With The Light“ vereint sämtliche Welten wirklich gelungen.

Anderenorts sieht es schon deutlich besser, ja sogar durchaus genial aus. Nach zwei Quasi-Intro-Songs hebt „Prison Skin“ erstmals ab. Ein wenig Townsend hier, ein Hauch von Dream Theater da, dann wieder eine Prise Between The Buried And Me – was für ein Monster! In dieser Gangart geht es weiter: das knüppelharte und doch eingängige „Living Waves“, das vertrackte und ausladende „Spirals With Thy Being“, das bissige Westentaschenepos „Stillness Is Timeless“ – Killersongs in für Genre-Verhältnissen schneller Abfolge.

Während der (über-)ambitionierte Titeltrack nicht zünden will, gehen Persefone dafür rundherum steil. „Aathma“ ist vielleicht das bislang stärkste Album der Andorraner, dem zum Schluss nicht etwa die Luft ausgeht – man will bloß eine Spur zu viel. Das ändert jedoch nichts daran, dass das Sextett zuvor ein echtes Prog-Feuerwerk abfackelt. Brutale Nackenschläge, feine Melodiebögen, instrumentale Raffinesse und ausgeklügeltes Songwriting geben sich die Klinke in die Hand. Persefone haben das Zeug zu einem modernen Genre-Klassiker und deuten ihr Können abermals an.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 24.02.2017
Erhältlich über: ViciSolum Records / Sound Pollution (Rough Trade)

Website: www.persefone.com
Facebook: www.facebook.com/persefoneband

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Category: Magazin, Reviews

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