Octo – Kitsch

| 1. März 2017 | 0 Comments
Octo

(c) PJK

„Bass, Bass, wir brauchen Bass!“ – keine Sorge, Octo sind schon da. Die Kölner verzichten auf Gesang und Gitarren – zwei Bassisten und ein Schlagzeuger gestalten rein instrumentalen Noise Rock der besonders kratzbürstigen Sorte. Kuriose Titel, kompromisslose Arrangements und Anti-Arschloch-Politik steuern gängigen Rockerklischees entgegen. Ihr Debütalbum „Kitsch“ tankt sich in einer knappen halben Stunde durch herrlich latenten Wahnsinn.

Hinter den teils etwas unorthodoxen Titeln verstecken sich höchst attraktive Klangreisen. „Ihre Idole sind Lügner“, zu dem es auch ein Live-Video gibt, schwingt sich schnell zum ersten Favoriten auf. Vor allem merkt man, wie auch auf dem restlichen Album, zu keiner Zeit, dass hier eigentlich Gitarren fehlen. Meisterhafte Melodiebögen werden von spannungsgeladenen Dissonanzen gekonnt geschlossen. Immer wieder scheint eine Art Leitmotiv durch, der versuchte rote Faden, ein Hauch von Struktur.

„Kitsch“ ist eine jener Platte, die Zeit, Geduld und möglichst viele Durchläufe hintereinander benötigt. Ein „Trio Paradisoprivan“ wirkt zunächst unscheinbar, entfaltet seine volle Strahlkraft erst nach näherer Beschäftigung und macht mindestens so viel Laune wie das schroffe, durchtriebene „Aar… Aar… Cincinnaticat“. Ja, Octo sind schräg, ungewöhnlich und musikalisch zunächst schwer greifbar. Hinter ihrem unorthodoxen musikalischen Ansatz steckt Methode, steckt Leidenschaft, steckt Herzblut. Offene Ohren erwartet eine Instrumental-Noise-Rock-Platte der besonders begeisternden Art.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 03.03.2017
Erhältlich über: Krachladen Records

Facebook: www.facebook.com/Octo-388827314470518

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Category: Magazin, Reviews

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