Cloven Hoof – Who Mourns For The Morning Star

| 19. April 2017 | 0 Comments
Cloven Hoof

(c) High Roller Records

Auch ca. 40 Jahre nach den ersten großen Alben lebt die New Wave of British Heavy Metal weiter. Während die Ikonen von einst, wie Judas Priest, Iron Maiden und Diamond Head, nach wie vor starke Alterswerke vorlegen, kehren einige Veteranen urplötzlich zurück. So auch Cloven Hoof, 1979 als Nightstalker gegründet, die sich 1990 nach vier Alben auflösten und vor drei Jahren mit einer neuen Platte zurückkehrten. „Who Mourns For The Morning Star“ setzt die späte Erfolgsgeschichte nun fort.

Lee Payne, das einzige Überbleibsel des Original-Lineups, musste die Band abermals kräftig umbesetzen und mit George Call (u.a. Aska, Violent Storm) einen neuen Sänger ins Lineup integrieren. Dass der Veteran in manchen Passagen etwas an Bruce Dickinson erinnert, ist freilich nicht verkehrt. Obendrein sind die neuen Songs in sich stimmig mit der richtigen Balance aus flotteren Wellenbrechern, großen Hymnen und Wesentaschen-Epen. Spätestens wenn das ansonsten eher unauffällige „Time To Burn“ gen Halbzeit ein klassisches NWOBHM-Solo vom Stapel lässt, wähnt man sich in den frühen 80ern.

Natürlich hat das neu aufgestellte Quintett so manchen kleinen Hit am Start. Der Opener „Star Rider“ legt vehement los und tankt sich in Windeseile gen Refrain. Call setzt hier seine Kopfstimme geschickt ein und verpasst einem bereits guten Song den nötigen Biss, um ihn groß zu machen. Etwas rockigere, hymnischere Tracks Marke „Mindmaster“ und „Song Of Orpheus“ lockern das Geschehen geschickt auf, während die beinahe proggig veranlagten Monstrositäten nach leichten Anlaufschwierigkeiten ebenfalls zünden. Ein „Bannockburn“ und vor allem das mit großartigen, mehrstimmigen Harmonien ausgestatteten „Morning Star“ beginnen verhalten, heben nach mehreren Durchläufen dafür ordentlich ab.

Was diese Dreiviertelstunde jedoch so stark macht, ist der gleichmaßen authentische und doch frisch wirkende Sound. „Who Mourns For The Morning Star“ klingt über weite Strecken so, als wäre es Anfang der 80er Jahre entstanden, wobei die etwas proggigeren, ausladenden Strukturen ein nettes Zugeständnis an die weitere Entwicklung der NWOBHM-Granden sind. Vor allem aber macht das zweite Comeback-Werk von Cloven Hoof bei allen vertrauten Klängen unheimlich viel Laune. Starke Riffs, richtig guter neuer Sänger und unterhaltsame Arrangements – ein Leckerbissen für Freunde klassischer Metal-Klänge.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 21.04.2017
Erhältlich über: High Roller Records (Soulfood Music)

Website: www.clovenhoof.net
Facebook: www.facebook.com/clovenhoof1979

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Category: Magazin, Reviews

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