Employed To Serve – The Warmth Of A Dying Sun

| 18. Mai 2017 | 0 Comments
Employed To Serve

(c) Holy Roar Records

Der wuchtige wie finstere Stilmix von Employed To Serve geht in die nächste Runde. Nach mehreren Kleinformaten schlug das brachial-chaotische und doch herrlich durchdachte „Greyer Than You Remember“ vor ziemlich genau zwei Jahren voll ein. Die Briten packen weiterhin zahlreiche Core-Extreme mit Math-Schlagseite in den Mixer und streuen überraschend hoffnungsvolle Texte drüber. „The Warmth Of A Dying Sun“ macht abermals verdammt viel richtig.

Was diese auf optimale Vinyl-Länge angelegten 42 Minuten so spannend macht, ist ihre Unberechenbarkeit. Selbst nach mehreren Durchläufen wissen Employed To Serve mit ihren plötzlichen Wendungen, Zwischensprints und verhaltenen Hoffnungsschimmern zu überraschen. „Platform 89“ ist ein prächtiges Beispiel für den Brachial-Mix aus Math, Grind, Hardcore und melodischen Momenten. Aus dem Nichts reißt die Wolkendecke zwischenzeitlich für wenige Momente auf, nur um sogleich von Justine Jones‘ wütenden Vocals wieder ins Chaos gestürzt zu werden.

Zwar fehlen „The Warmth Of A Dying Sun“ wirkliche Wellenbrecher, dafür gibt es auch keine Stinker – eine starke Platte auf konstant hohem Niveau. Im sechseinhalbminütigen Titelsong rufen die Briten schließlich alle Qualitäten ab. Geschickte Stop-and-Go-Arrangierung, fragile Melodik und urplötzliche Tech-Ausraster steuern auf einen weltumarmenden Höhepunkt zu. Wer es hingegen wuchtiger und aggressiver mag, lässt sich von „Void Ambition“ und „Never Falls Far“ die Rübe polieren. Zwischenzeitlich überrascht „I Spend My Days (Wishing Them Away)“ sogar mit einem Hauch von Djent-Riffing.

Employed To Serve halten das hohe Niveau auf ihrem zweiten Album und packen einen Strauß vertrockneter Blumen aus, die – selten aber doch – zarte, hoffnungsvolle Knospen erkennen lassen. Bissig, martialisch und konstant gefährlich, zeigt sich „The Warmth Of A Dying Sun“ noch wütender und konzentrierter als sein Vorgänger und nimmt die vermeintlich schwere Hürde zweites Album mit erstaunlicher, durchaus beneidenswerter Leichtigkeit.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 19.05.2017
Erhältlich über: Holy Roar Records (AL!VE)

Website: employedtoserve.com
Facebook: www.facebook.com/employedtoserve

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Category: Magazin, Reviews

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