God Dethroned – The World Ablaze
Nun sind sie doch wieder da – und wie! Henri Sattler hatte God Dethroned im Februar 2012 nach einer Abschiedstournee endgültig aufgelöst, meinte man. Drei Jahre später war die niederländische Death-Metal-Ikone, wie es zunächst hieß, für einige wenige Konzerte zurück, nun steht doch wieder eine neue Platte von einem frischen Line-up in den Läden. „The World Ablaze“ packt Sattlers geballte Old-School-Kompetenz in zehn neue Tracks.
Nach einem kurzen Intro rumpeln die neu aufgestellten God Dethroned auch schon in gewohnter Klasse los. „Annihilation Crusade“ ist ein bissiger, düsterer Track vom alten Schlag, der locker auch auf „Under The Sign Of The Iron Cross“ gepasst hätte und ein wenig an die kürzlich verblichenen Hail Of Bullets erinnert. Sattlers heisere, abgehackte Growls wecken wohlige Erinnerungen und klingen nach wie vor herrlich anders, die Riffs fallen furztrocken und spröde aus. Selbst das obligatorische Gitarrensolo ist am Start und führt unweigerlich in einen mächtigen Groove-Part.
Bleibt also alles beim Alten? Ganz genau, große Innovationen sollte man von God Dethroned nicht erwarten. Die Niederländer gehen auf Streifzug durch ihr bisheriges Schaffen und packen reihenweise kleine Wellenbrecher aus. Vorne mit dabei: „Escape Across The Ice (The White Army)“, das sich ordentlich Zeit lässt und zunächst nicht so recht auf Touren kommen will, schließlich mit seinem Dampfwalzen-Arrangement aber förmlich erdrückt. „On The Wrong Side Of The Wire“ zeigt sich hingegen etwas direkter, stellenweise sogar melodisch, und leitet in die wilde Hetzjagd von „Close To Victory“ über, der vielleicht härteste Track der Comeback-Platte.
Nach dem ausladenden, etwas unspektakulären Westentaschen-Epos „The 11th Hour“ ist die Studio-Rückkehr der Niederländer auch schon vorbei – etwas über 41 Minuten sind okay, wenn auch von diversen Intros und Outros aufgepolstert. Am Sound von God Dethroned hat sich jedenfalls nichts geändert: „The World Ablaze“ macht da weiter, wo das Quartett vor sechseinhalb Jahren aufgehört hat – ein kleines Schmuckstück der alten Death-Metal-Schule und zugleich mehr als willkommenes Comeback einer echten Institution.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 05.05.2017
Erhältlich über: Metal Blade (Sony Music)
Facebook: www.facebook.com/goddethronedofficial
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