Origin – Unparalleled Universe

| 28. Juni 2017 | 0 Comments
Origin

(c) Rodrigo Fredes

Auch 20 Jahre nach Gründung bleiben Origin eine wahre Tech-Death-Referenz. Das US-Quartett verfeinert seinen brutalen, extremen Sound laufend und beweist in beeindruckender Manier, dass man mit etwas fortgeschrittenerem Alter keineswegs langsamer werden muss. Drei Jahre nach „Omnipresent“ wagen sich die Herren aus Kansas nun an die alte Schule. Im Vorfeld hieß es, „Unparalleled Universe“ sei deutlich heftiger und actionreicher ausgefallen, soll sogar an die Anfangstage der Band erinnern. Über weite Strecken stimmt das auch.

Ganze acht Songs lag halten Origin ein hohes Niveau, das gewissermaßen zur Geschwindigkeit passt. Man ziehe ein „Truthslayer“ heran, das in etwas über zwei Minuten drauf und dran ist, sich selbst zu überholen. Brutalste Drums, fiese Vocals und Grind-Riffs treiben das Geschehen voran. „Accident And Error“ ist vielleicht nicht ganz so rasant, bemüht sich dafür um Dynamik – die einzige modernere Note, die auf dieser Platte Einzug gefunden hat. Kleinere Zäsuren, ja sogar ein Hauch von Groove lockern das Geschehen auf.

Mit den letzten beiden Tracks tun sich die US-Amerikaner jedoch keinen Gefallen. „Unequivocal“ kratzt an der Zehn-Minuten-Marke und beginnt wahrlich episch. Das wilde und doch konzentrierte Arrangement macht Laune, zählt zu den Sternstunden der Platte, bis schließlich kurz nach Halbzeit ein unnötig langer, sich wiederholender Instrumental-Part einsetzt und den guten Ansatz komplett verwässert. „Revolucion“ ist hingegen mehr Gimmick als Song und ruft nach der Repeat-Taste. Wie gut, dass es so Monstrositäten wie „Invariance Under Transformation“ und „Cascading Failures“ gibt, welche die schiefe Optik einigermaßen begradigen.

Leider stehen sich Origin zum Ende des Albums selbst im Weg und lassen ein klein wenig Ernüchterung einkehren. Und doch ist „Unparalleled Universe“ zumindest achteinhalb Songs lang gut- bis sogar hochklassig. Die Rückbesinnung auf klassische Brutalität und Höchstgeschwindigkeit, gepaart mit ein wenig Dynamik und Groove, macht Laune. Origin verpassen sich selbst eine willkommene Frischzellenkur mit dezentem Retro-Charme, Schönheitsfehler hin oder her.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 30.06.2017
Erhältlich über: Agonia Records (Soulfood Music)

Website: www.originofficial.com
Facebook: www.facebook.com/Origin

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Category: Magazin, Reviews

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