The Summoned – Sessions

| 12. Juni 2017 | 0 Comments
The Summoned

(c) The Summoned

Während sich alteingesessene Tech-Death-Bands mehr und mehr klassischen Prog-Gefilden zuwenden, drängen die jungen Wilden langsam aber sicher nach vorne. Aktuellstes Beispiel: The Summoned. Das US-Quartett aus Boston, Massachusetts arbeitete stolze dreieinhalb Jahre an seinem zweiten Album, um in Eigenregie neue komplexe Standards zu setzen. Das Konzeptwerk „Sessions“ klingt wie der Missing Link zwischen extremer und verspielt-melodischer Schule.

„Sessions“ handelt von einem Mann, der aus dem Koma erwacht und direkt in die Psychatrie geschickt wird, wo verschiedene Tests gegen seinen Willen durchgeführt wird, während denen er mit seinen inneren Dämonen und Unsicherheiten konfrontiert wird. Klingt komplex, ist es auch, und die Musik passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge dazu. Bereits mit dem eröffnenden „The Pendulum Swing“ gehen The Summoned in die Vollen. Vertrackte Rhythmen und wütende Growls treffen auf jazzig angehauchte Zwischenspiele und ominöse, atmosphärische Instrumental-Abschnitte.

Klingt abgedreht, ist es auch. In forschem Tempo hacken sich die US-Amerikaner durch ihr zweites Werk. Ein „The Grave Mistake“ wird immer wieder von kurzen, klassischen Prog-Soli unterbrochen, geht dennoch fast durchgehend nach vorne. „Recollection“ verfolgt eine ähnliche Strategie, lässt zwischenzeitlich aber auch etwas Luft zum Atmen. Die leicht kaputten Zwillingsepen „Vertiginous“ und „Satori“ bieten sogar Platz für ein wenig Groove, während „Built On Glass“ zwischenzeitlich mit einer Prise Klargesang überrascht.

Unterm Strich ist „Sessions“ eine starke, aber nicht perfekte Platte geworden. The Summoned verlieren sich gelegentlich zu sehr in Details und lassen das Gefühl für den Song an sich ein wenig schleifen. Dadurch entsteht zwar manch ein magischer Tech-Moment, es wäre aber vielleicht sogar noch eine Spur mehr möglich gewesen. Nicht falsch verstehen, das zweite Album der US-Amerikaner weiß mit seinem musikalischen Spagat vielfach zu begeistern und macht stellenweise sogar ONI Konkurrenz. Die Zukunft von The Summoned sieht auf jeden Fall rosig aus.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 16.06.2017
Erhältlich über: Eigenvertrieb (DL-Album)

Website: thesummoned.com
Facebook: www.facebook.com/thesummoned

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Category: Magazin, Reviews

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