Distaste – Todt
Vor 17 Jahren als Spaßprojekt gegründet, gelten Distaste mittlerweile vollkommen zu Recht als österreichische Grind-Institution. Auf heimischen und internationalen Bühnen gern gesehene Gäste, gibt es nun auch wieder Nachschub aus dem Studio. Anlass dafür ist ein kleiner Line-up-Wechsel: Lukas Haidinger wechselt von den Drums an die Gitarre, den vakanten Platz am Schlagzeug übernimmt Florian Meisl (u.a. Zombie Inc.). Das gratis verfügbare Kleinformat „Todt“ ist die erste gemeinsame Talentprobe.
Nunmehr zum Quartett angewachsen, schrauben Distaste die Drehzahl noch eine Spur weiter in die Höhe auf diesen vier neuen Songs, die durchaus auch auf dem bis dato letzten Studioalbum „Black Age Of Nihil“ hätten Platz finden können. Haidinger und Armin Schweiger spielen sich die gutturalen Spielbälle zu, die neu formierte Rhythmusabteilung um Meisl und Bassist Philippe Seil nimmt sowieso keine Gefangenen. Highlight dieser EP ist „Maulpfaffen feilbeten“. Der knapp zwei Minuten lange Rausschmeißer hält das Tempo verdammt hoch und lässt zwischendurch infernale, schwarzmetallisch angehauchte Riffs zu – druckvoll, pointiert und voll auf die Zwölf.
Natürlich erfinden Distaste das Rad nicht neu, müssen sie aber auch nicht: „Todt“ gliedert sich souverän in die martialische wie clevere Diskographie des oberösterreichischen Quartetts ein. Möglicherweise steht in naher Zukunft noch mehr Musik an, denn Distastes neuer Leitsatz ist ‚Todt und Deibel‘. Ersteres wäre jetzt schon abgehakt, Nachschub mit dem Titel „Deibel“ dürfte wohl nur eine Frage der Zeit sein. Behalten die Grind-Veteranen diese Frühform bei, darf man sich wohl auf Großes gefasst machen.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 23.06.2017
Erhältlich über: Eigenvertrieb (Download only)
Facebook: www.facebook.com/distastegrind
Category: Local Bands, Magazin, Reviews
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