Sorcerer – The Crowning Of The Fire King

| 18. Oktober 2017 | 0 Comments
Sorcerer

(c) Daniel Nyqvist

Vier Bandjahre, zwei Demos, dann die Auflösung 1992: Die Wege von Sorcerer trennten sich viel zu früh, ihre Mitglieder fanden sich in allerlei Brand-Prominenz (u.a. Tiamat, Lion’s Share und Therion) wieder. Aus einem Festival-Auftritt 2010 reiften schließlich Comeback-Bemühungen, gekrönt vom soliden Debütalbum „In The Shadow Of The Inverted Cross“. Nunmehr mit einem neuen Drummer unterwegs, scheint die Epic-Doom-Kultband weitermachen zu wollen und packt mit „The Crowning Of The Fire King“ mal eben einen richtig starken Zweitling aus.

Dass sich bei den Schweden etwas getan hat, zeigt bereits der vorab auf limitierter 7″ erschienene Opener „Sirens“. Käsige Power-Metal-Referenzen bleiben nun endgültig außen vor, stattdessen regiert die epische Doom-Ursuppe samt kleinem Candlemass-Knicks. Zähe und doch süffige Arrangierung, herrlich schwere Riffs und Anders Engbergs ungemein eingängiger, nach wie vor dramatisch angehauchter Gesang fahren durch Mark und Bein. Das folgende „Ship Of Doom“ kratzt erstmals an der Zehn-Minuten-Marke und vermagt die Spannung fast durchgehend in packende Höhen zu schrauben. Gerade der etwas verschrobene, leicht vertrackte Mittelteil trifft ins Schwarze.

Die durchwegs epischen, ellenlangen Songs treffen fast durchgängig ins Schwarze. Gerade das abschließende „Unbearable Sorrow“ mit seinem Slow-Food-Chorus und das verspielte „The Devils Incubus“ entpuppen sich als kleine Hits. Ein paar anstrengendere Passagen schleichen sich zwischendurch ein, wenn sich Sorcerer an der einen oder anderen Idee zu lange festbeißen – neben dem instrumentalen Zwischenspiel „Nattvaka“ fällt das vor allem im anfangs etwas matten Titelsong auf -, aber selbst in letzterem Beispiel legen sie gen Halbzeit den Schalter um und entführen auf herrlich majestätische, von opulenter und doch pointierter Arrangierung ausgeleuchtete Pfade.

Zwar mögen ein paar kleinere Schwachstellen erhalten geblieben sein, doch die Abkehr von etwas zu braven Power-Metal-Sounds bekommt „The Crowning Of The Fire King“ hörbar gut. Das zweite reguläre Sorcerer-Album packt so manche doomige Monstrosität aus, suhlt sich in der Genre-Ursuppe und leistet abermals reife Epic-Arbeit. Klar werden sich am Gesang und den doch sehr ausladenden Arrangements einmal mehr die Geister scheiden, in punkto Melodik und Songwriting-Cleverness können aktuell jedoch nur wenige mit den Schweden mithalten.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 20.10.2017
Erhältlich über: Metal Blade (Sony Music)

Website: www.sorcererdoom.com
Facebook: www.facebook.com/sorcererdoom

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Category: Magazin, Reviews

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