Calligram – Askesis
Hardcore und Black Metal – zwei Welten, die mehr und mehr miteinander verschmelzen. Der Trend zu düsteren, bleiernen Core-Attacken scheint sich über die letzten Jahre hinweg nur weiter intensiviert zu haben. Auftritt Calligram: Das multinationale Quintett mit Heimat in London verschreibt sich dem mächtigen Blackened-Hardcore-Sound, getragen von den Eckpfeilern Behemoth, Trap Them und Belphegor. Ihr Debütalbum „Askesis“ fährt in aller Kürze durch Mark und Bein.
Keine halbe Stunde dauert es, bis Calligram diesen Einstand durchgeprügelt haben, doch das ist letztlich auch mehr als ausreichend. Das eröffnende „Della Mancanza“, einer der ausladenden Giganten mit Überlänge, besinnt sich auf die härtere Seite der Band mit fiesen schwarzmetallischen Attacken, durch wütende Hardcore-Strukturen und gelegentlichen Midtempo-Groove aufgelockert. Einzig das kurze, angepisste „Entwined“ kommt zumindest annähernd an diese furiose Präsentation heran.
Es geht aber auch deutlich zäher, beinahe schon doomig, wie die Video-Auskopplung „Scourge“ zeigt. Über weite Strecken in gedrosseltem Tempo operierend, kreieren Calligram finstere, durchaus monolithische Gebilde, nur um diese durch aggressive Screams und kurze Tempo-Anhebungen wieder zum Einsturz zu bringen – ein Konzept, das im herrlich trockenen, brachial bleiernen „Lament“ schließlich auf die Spitze getrieben wird.
„Askesis“, das ist eine auf überaus angenehme, gediegene Weise kaputte Tour durch das fatalistische Seelenleben fünf junger Musiker mit einem Hang zu Chaos und kontrollierter Eskalation. Was Calligram hier präsentieren, ist freilich nur bedingt neu, dafür aber unwahrscheinlich gut und souverän präsentiert, kurzweilig und überaus heavy. Angeschwärzter Hardcore, mit ein wenig Death’n’Doom gestreckt, der sein Ziel nicht verfehlt – ein kurzes aber unwahrscheinlich effektives Debüt mit Suchtfaktor.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 24.11.2017
Erhältlich über: Basick Records (DL-Album)
Facebook: www.facebook.com/calligrammusic
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