Harakiri For The Sky – Arson
Vom Studio-Projekt zur Live-Band: Harakiri For The Sky gingen den vermeintlich steinigen Weg auf die Bühne mit beeindruckender Leichtigkeit und tragen ihren Post-Black-Metal-Sound seither bis weit über die Landesgrenzen hinaus. Im Kern bleiben M. S. und J. J. dennoch weitestgehend unter sich, auch wenn mit Septicflesh-Drummer Kerim „Krimh“ Lechner erstmals ein Studio-Schlagzeuger engagiert wurde. Ansonsten bleibt alles beim Alten: „Arson“ verspricht hohe Qualität und manische Sinnsuche in spektakulärem Soundgewand.
Dicker Mix, Monster-Drummer und mächtige Songs, die kaum die Neun-Minuten-Marke überschreiten: Harakiri For The Sky nehmen keine Gefangenen und packen Dampfhammer am laufenden Band aus. Der kürzeste Track ist ausgerechnet der eingängigste von allen, wobei „Tomb Omnia“ ebenfalls über acht Minuten ballert. Durchaus manisch arrangierte Gitarren, verkappte Melodik und geschickt variiertes Tempo brennen sich ein. Kann man hier vielleicht sogar von so etwas wie Radiofreundlichkeit sprechen? Mitnichten, denn trotz eingängiger Anleihen ballert das Duo nach wie vor mit ordentlich Nachdruck.
Vielleicht mutet „The Graves We’ve Dug“ eine Spur vertrauter an. Auch hier geht es immer wieder in Midtempo-Gefilde, druckvoll und doch eingängig, nur um im nächsten Moment wieder das Gaspedal durchzutreten und durch verstörendes Kargland zu reiten. In „Stillborn“ erinnern Harakiri For The Sky ein wenig an ihre ehemaligen Tour-Partner Der Weg einer Freiheit mit gelegentlichen furiosen Attacken und dicker Eingängigkeit, während der Opener „Fire, Walk With Me“ zwischen kleinen Explosionen und filigraner, melodischer Sinnsuche das gesamte Spektrum des eigenen Schaffens abdeckt.
Wie schon auf „III: Trauma“, haben sich auch auf „Arson“ wieder gewisse Wiederholungen eingeschlichen, welche auf Albumlänge schon mal etwas ermüden können. Somit bleiben Harakiri For The Sky einmal mehr hinter dem unwahrscheinlichen Niveau von „Aokigahara“, aber hier beschwert man sich erneut auf einem hohen Level. Etwas melodischer, etwas druckvoller und, trotz etatmäßiger Überlänge, eine Spur kompakter: „Arson“ mutiert zur Gratwanderung im besten Sinn mit großem Suchtfaktor und beeindruckendem Songwriting. Bleibt also alles anders, letztlich aber doch vertraut, bei der wohl besten heimischen (Post-)Black-Metal-Band.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 16.02.2018
Erhältlich über: AOP Records (Edel)
Facebook: www.facebook.com/HarakiriForTheSky
Category: Local Bands, Magazin, Reviews
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