High Reeper – High Reeper
Eigentlich hatten sich High Reeper, erst 2016 gegründet, von Anfang an tief in der Stoner-Rock-Szene Philadelphias verankert gesehen. Ihr Sound spricht allerdings keine eindeutige Sprache, widmen sich die US-Amerikaner doch ebenso Proto-Heavy-Sounds der frühen 70er mit einer mächtigen Dosis Black Sabbath. Ob retro oder nicht, die Riffgewalt des Quintetts spricht für sich. „High Reeper“ ist zugleich auch der Titel ihres Debütalbums.
„Chrome Hammer“ fasst den Sound High Reepers recht gut zusammen. Als einer der flotteren Vertreter angelegt, schimmert beinahe ein Hauch von Proto-Punk durch. Zackige Riffs, herrlich aggressiver und doch leidenschaftlicher Gesang, dazu die überaus lässige Rhythmusabteilung – hier greift alles amtlich ineinander. Der eigentliche Überflieger kam allerdings bereits zu Beginn, denn mit dem gemächlicheren „Die Slow“ graben die Herren aus Philadelphia richtig schön tief in der Metal-Ursuppe und wagen einen Seitenblick gen Doom. Melodische Urgewalt, stoisches Verharren auf einer Riff-Folge und ein genialer Sänger machen eine gute Idee zum Abräumer.
Wie wichtig Black Sabbath für das Quintett sind, illustriert „Reeper Deadly Reeper“. Der Titel alleine geht als herrliche Hommage durch, der wilde Jam-Charakter des Sechsminüters vertieft den Eindruck noch weiter. Selbst für hämisches Lachen bleibt Zeit. Zwischendurch serviert „Black Leather (Chose Us)“ kurzweilige Unterhaltung und dreht konstant lauter, bevor der Rausschmeißer „Friend Of Death“ mit Ideenüberschuss zu kämpfen hat. Die instrumentale Zäsur nach einem bis dato bärenstarken Song wirkt erzwungen, in Fahrt kommt danach kaum noch etwas – nett um die Ecke gedacht, letztlich aber suboptimal gelöst.
Das soll aber auch die einzige nennenswerte Schwachstelle sein, denn rundherum servieren High Reeper höchst bekömmliche Kost mit Grower-Faktor. Ihr Debütalbum rockt im wahrsten Sinne des Wortes, hebt mit Anlauf ab und bleibt dabei dennoch schön erdig. Die Referenzen wirken natürlich vertraut, die Zutaten ebenso, doch letztlich kommt es auf die Zusammensetzung an, und die stimmt. Schlägt das Herz für Retro-Rock mit Stoner-Schlagseite, so dürfen High Reeper nicht in der Sammlung fehlen.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 23.03.2018
Erhältlich über: Heavy Psych Records (Cargo Records)
Facebook: www.facebook.com/HIGHREEPER
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