Leechfeast – Neon Crosses

| 26. März 2018 | 0 Comments
Leechfeast

(c) Dry Cough Records

Einfach mal evil as fuck sein: Für Leechfeast fängt das bereits beim Namen an. Die Band aus Slowenien versteht sich auf musikalisches Slowfood – der Beiname ihrer Facebook-Page ‚Antispeed‘ kommt nicht von ungefähr – zwischen Sludge, Doom und Selbstaufgabe. Drei Jahre nach einer Split-EP mit Meth Drinker erscheint nun „Neon Crosses“, das zweite Album der Nachbarn. Der Albumtitel soll jedoch der einzige Farbtupfer in den folgenden 37 Minuten bleiben.

Tiefschwarze, bis zur Unkenntlichkeit verkrustete Dreckschichten begleiten diese Platte, Auflockerung bleibt Mangelware. Wenige Sekunden an Klargesang flirren beispielsweise durch „Halogen“, rundherum regieren schmerzverzerrte Schreie, wütende Squeals, tiefe Gitarren und monolithische Drums. Die Würze aller vier Cuts liegt im Zeitlupentempo; kurze melodische Momente wirken in diesem Zusammenhang beinahe wie Hohn.

Stark gestaltet sich der Rausschmeißer „Razor Nest“, der letztlich doch den einen oder anderen zusätzlichen eingängigen Moment zulässt. Für wenige Momenten scheinen Leechfeast in einem meditativen Zustand zu verharren, bevor konfuse Spoken-Word-Parts und Samples das sumpfige Doom-Arrangement mit potenter Weirdness bombardieren. Dafür muss man schon entsprechend aufgelegt sein.

Klar, wer sich auf das katastrophale Klangchaos der Slowenen nicht einlassen kann, wird binnen Sekunden abgeworfen. „Neon Crosses“ übermannt binnen Sekunden mit seiner schieren Heavyness und will einfach nicht zu wachsen aufhören. Der dreckige, mit Crust-Elementen versehene Doom-Sludge verbreitet Weltuntergangsstimmung mit wachsender Begeisterung, was letztlich einen durchaus überraschenden Reiz in sich birgt. Monolith auf Monolith zerstört das Seelenleben, und das kommt überraschend gut.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 30.03.2018
Erhältlich über: Dry Cough Records / Rope Or Guillotine

Facebook: www.facebook.com/leechfeastantispeed

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Category: Magazin, Reviews

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