Ewig.Endlich. – Auf Grund

| 13. April 2018 | 0 Comments
Ewig.Endlich.

(c) WOOAAARGH

In Dortmund wird aktuell eine tiefschwarze, stark verkrustete Portion Hardcore mit Black-Metal-Anteilen serviert. Das Quintett Ewig.Endlich. erinnert ein wenig an ähnlich höllisch wie ausladend veranlagte Bands Marke Minsk, Planks und Agalloch, versteht sich dabei aber ebenso auf weite, Post-Rock-nahe Klangflächen. Ihr Faible für mächtige Epik und aggressive Sinnsuche kondensieren sie nun auf „Auf Grund“.

Die Platte stellt erst einmal vor ordentliche Herausforderungen, denn 55 wuchtige Minuten sind nicht so ohne, begleitet von Simon Albers‘ wütenden Shouts, die ein wenig gen heisere Growls schielen. Wie gut der musikalische Spagat, begleitet von stellenweise schwer zu verstehenden deutschen Texten, sein kann, untermauert der Opener „Menschenkind“ perfekt. In achteinhalb überragenden Minuten ziehen epische Klangbögen, gerade im ersten Abschnitt, ihre Kreise. Je länger der Track dauert, desto härter und kaputter wird er auch. Die kurzen Blastbeat-Attacken kommen gut und bereiten auf den Rest vor.

Spontane Explosionen kollidieren geschickt mit anmutigen und doomigen Eskapaden – und zwar vielleicht am besten in „Schwarz und Stern“. Bei heruntergefahrenem schwarzmetallischen Anteil spielen Ewig.Endlich. ihre komplette Songwriting-Klasse aus. Deutlich härter und brachialer gehen da schon Cuts wie „In anderen Spiegeln“ oder „Abend“ zu Werke. Auch hier spielen die Dortmunder ihre stellenweise episch anmutende Bandbreite voll aus, bloß wirken sie einen ganzen Tacken finsterer und bissiger.

Genau diese unorthodoxe Herangehensweise macht „Auf Grund“ gleichermaßen spannend wie begeisternd. Eine ordentliche Portion Epik trifft auf destillierte Zerstörungswut, hinter welcher sich wiederum ausgeklügelte Methode verbirgt. In anderen Worten: Ewig.Endlich. wissen genau, was sie mit ihren kleinen Explosionen und dem zeitweisen Dauerfeuer bezwecken, bewahren dennoch zu jeder Zeit einen kühlen Kopf und marschieren mit straffen Segeln voran. Wer hat hier eigentlich etwas von Frühlingserwachen gefaselt?

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 13.04.2018
Erhältlich über: WOOAAARGH / Dedication Records

Website: ewigendlich.de
Facebook: www.facebook.com/ewigendlich

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Category: Magazin, Reviews

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