Shields – Life In Exile
Modern auf die Zwölf – so oder so ähnlich lässt sich das Debütalbum der Briten Shields zusammenfassen. 2012 in London gegründet, verdingte sich das Quartett bislang mit kurzweiligen EPs sowie gemeinsamen Auftritten mit Veil Of Maya und Born Of Osiris. Nun setzt ihr wütender Mix aus Metalcore, Deathcore und progressiv angehauchten Sounds erneut zum Landeanflug an. „Life In Exile“ verbindet Komplexität mit Brachial-Hits und einer willkommenen Dosis Melodie.
Während der zerstückelte, wie ein verlängertes Intro wirkende Auftakt „Intimacy“ derb dazwischenlangt und wütende Deathcore-Fantasien befriedigt, wird es in weiterer Folge deutlich entspannter und leichter. „Black Dog“ schraubt das Tempo hoch, begleitet von Djent-Gitarren, konstanter Breakdown-Gefahr und wütenden Shouts. Natürlich darf der obligatorische Refrain mit Klargesang und unverschämter Eingängigkeit nicht fehlen – ein vertrautes Muster, geschickt auf die Spitze getrieben. Die zweite Single „It’s Killing Me“ bricht übrigens geschickt mit vermeintlicher Formelhaftigkeit… als Power-Ballade. Darüber darf man freilich geteilter Meinung sein, eingängig ist dieser Exkurs aber allemal.
Shields bedienen so ziemlich alle Extreme von zart bis kaputt, und das mit wachsender Begeisterung. Ein „Mother“ hat was von Cyber-Deathcore, beißt sich fest und lässt nicht locker. Joel Heywood von Silent Screams wuselt wie ein Derwisch durch den Track. Auch auf „White Embers“ gibt es einen Gastauftritt. Spencer Charnas von Ice Nine Kills wirkt einen Tacken zurückhaltender, passend zum von Synths und Samples zersetzten Exkurs. Wer hingegen auf das Beste sämtlicher Welten wartet, lässt sich vom ebenso kaputten wie hymnischen Rausschmeißer „Aokigahara“ Schulter und Seele ausrenken.
Natürlich kann – und soll – man sich über den abgewrackten Knüppelkurs mit Metalcore-Unterbau vortrefflich streiten. Letztlich überzeugen Shields allerdings mit einer Reihe guter Songs, hymnischern Momenten und unwahrscheinlich wütender Action, welche vertraute Muster in ein modernes, aggressiv-anstrengendes Umfeld packt. Wenn es ein wenig Pit-Action gemischt mit rührseligen Refrains sein darf, kann man mit „Life In Exile“ eigentlich nichts verkehrt machen.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 20.04.2018
Erhältlich über: Long Branch Records (SPV)
Facebook: www.facebook.com/Shieldsuk
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