LIK – Carnage
Ein wenig Tod hat noch nie geschadet, scheinen diese blutigen Hände zu sagen. LIK – schwedisch für ‚Leiche‘ – bemühen sich um Death Metal der ganz alten Schule. Ihr ranziger, zuweilen herrlich verkrusteter Sound erinnert an die besten Tage von Entombed und verfügt doch über eine angenehm eigenständige Note. Was auf dem vor zweieinhalb Jahren erschienenen Debütalbum „Mass Funeral Evocation“ bereits recht gut funktionierte, verwandelt sich nun in „Carnage“.
Bereits das eröffnende Riff von „To Kill“ stellt die Zeichen auf Sturm. LIK prügeln den Opener mit wachsender Begeisterung voran und reduzieren ihren Sound zugleich aufs Wesentliche. Den Dreschflegel sollen andere auspacken, denn dem schwedischen Trio geht es vornehmlich um fauligen Geruch und martialische Riffwände. Im direkten Anschluss illustriert „Rid You Of Your Flesh“ die musikalische Bandbreite LIKs. Es wird eine Spur grooviger und eingängiger, nur um urplötzlich den Schalter umzulegen und loszurumpeln.
Ihre Meisterprüfung absolvieren die Schweden schließlich in Form von „The Deranged“. Das gemächliche, martialische Groove-Monster tastet sich voran wie eine einzige gewaltige Wand, raubt sämtliche Sinne und katapultiert sich schließlich in kaputte, durchaus erschütternde Noise-Gefilde. Rundherum sorgen Wellenbrecher wie „Dr Duschanka“, „Cannibalistic Infancy“ und das stellenweise an alte Slayer erinnernde „Only Death Is Left Alive“ für wohlige High-Speed-Schauer.
Totale Zerstörung und bärbeißige Unterhaltung gehen auf diesem Zweitling Hand in Hand. LIK versuchen erst gar nicht, sich als Innovatoren zu positionieren, sondern packen reihenweise Dampfhammer und Groove-Monster mit feiner, geschickt platzierter eigener Note aus – schroff, martialisch und doch so gut. Auf „Carnage“ ist der Name Programm, das Tempo hoch und das Seelenleben ein Nadelkissen. Ein bisschen Blut, so scheint es, schadet nicht.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 04.05.2018
Erhältlich über: Metal Blade (Sony Music)
Facebook: www.facebook.com/LIKofficial
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