Begat The Nephilim – Begat The Nephilim I: The Surreptitious Prophecy / Mother Of Blasphemy

| 13. Juni 2018 | 0 Comments
Begat The Nephilim

(c) Unholy Anarchy Records

Seit knapp sechs Jahren brettern Begat The Nephilim aus dem Süden New Hampshires über vornehmlich US-amerikanische Bühnen. Ihr tiefschwarzer, technisch anspruchsvoller Melodic Death Metal-Sound – Cattle Decapitation und The Black Dahlia Murder lassen grüßen – trug das Quintett bereits zu Support-Spots illustrer Extreme-Metal-Szene-Größen, nun steht das erste Studioalbum in den Startlöchern. Für den Titel alleine braucht man schon einen Waffenschein: „Begat The Nephilim I: The Surreptitious Prophecy / Mother Of Blasphemy“.

Komplexe Konzeptkunst – es geht um gottähnliche Wesen – und ein Hang zu langen Songtiteln trägt durch diese gut 47 Minuten. Begat The Nephilim auf diese zwei Eckpfeiler zu reduzieren, würde ihnen jedoch nicht gerecht werden, wie sie am laufenden Band beweisen. Man ziehe beispielsweise „Mobin“ heran. Das Epos dieser Platte spannt einen geschickten Bogen von melodischen Elegien mit klaren Gitarren bis zu tiefschwarzem Gestampfe mit höllischen Squeals und wütenden Double-Bass-Salven. Klar, daran muss man sich erst einmal gewöhnen – wie übrigens auch an die flache Produktion, der einzige wirkliche Kritikpunkt an dieser Platte -, mit fortlaufender Spieldauer entwickelt der Track jedoch ein hochgradig spannendes Eigenleben.

Spannend gestaltet sich auch der abschließende Zweiteiler „Apotheosis Of The Apocalypse“ mit seinen ellenlangen Untertiteln. Hier packen die Melodic-Tech-Deather wirklich alles aus. Von vergleichsweise geradlinigen Sturmläufen mit infernalem Riffing über proggige Sinnsuche bis zu herrlich vertrackten, kaum greifbaren Parts und, schließlich und endlich, einer dicken Portion Groove ist hier alles dabei. Etwas kompakter, wohl aber ebenso ausladend, gestaltet sich das höllische „Cardboard Casket“. Klar, an das Keyboard muss man sich erst gewöhnen, letztlich trägt es enorm viel zur dichten Atmosphäre dieses Tracks bei.

Kein Album für Schöngeister: „Begat The Nephilim I: The Surreptitious Prophecy / Mother Of Blasphemy“ erklärt die Hässlichkeit des Moments zur Maxime, auch wenn ein wenig Platz für eingängige, beinahe hymnische Momente bleibt. Der Sound der US-Amerikaner bleibt anspruchsvoll, knüppelhart und platziert sich geschickt zwischen technischer Extreme und fies-melodischer Finesse. Das mag gewöhnungsbedürftig wirken, letztlich stört einzig die matte Produktion: Begat The Nephilim starten mit Pauken und Raketen durch.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 15.06.2018
Erhältlich über: Unholy Anarchy Records (US-Import)

Website: www.begatthenephilim.com
Facebook: www.facebook.com/btnmetal

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Category: Magazin, Reviews

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