Mountaineer – Passages

| 29. Juni 2018 | 0 Comments
Mountaineer

(c) Lifeforce Records

„Sirens & Sounds“ war vor 13 Monaten ein Erlebnis für sich. Wie aus dem Nichts explodierten Mountaineer mit einem großartigen Debütalbum, welches Post Rock, Shoegaze, Post Metal und noch so viel mehr mitnahm. Kurz nach dem Release war der Nachfolger bereits fertig geschrieben. „Passages“ besteht aus zwei überlangen Songs, jeweils in vier Kapitel unterteilt, welche sich mit existenzialistischen, überaus universellen Themen befassen.

Dieser durchaus weitgesteckte Themenkreis passt prima zum ähnlich breit aufgestellten Sound: „Hymnal“ rollt in seinem ersten Abschnitt nur scheinbar gemächlich los. Schnell folgt die erste, alles erschütternde Explosion, getragen von wütenden Shouts und schier unbegreiflicher Intensität. Die Heavyness der US-Amerikaner, begleitet von fragilem Schönklang, zieht sich auch durch den Rest dieses ersten Megasongs. Verhalten hoffnungsvolle Töne tragen den dritten Teil voran, bevor der Abschluss mit Dissonanzen, einem Hauch Selbstaufgabe und schierer Wucht so richtig mitreißt.

„Catacombs“ hat erst gar nicht vor, es dem geneigten Hörer einfacher zu machen. Begräbnisstimmung macht sich breit, zugleich schwingt ein Hauch von Envy mit – sind das wirklich noch Mountaineer? Je länger der Track dauert, desto freundlicher und hoffnungsvoller klingt dieses Monstrum. Im dritten Abschnitt schauen Junius kurz vorbei, wirken recht eifrig und lassen sich von post-metallisch angehauchten Druckwellen mitreißen. Der finale Kollaps hinterlässt eine angenehm proggige Note.

Vielleicht reichen diese knapp 40 Minuten nicht ganz an die unwahrscheinlich atemberaubende Wucht von „Sirens & Sounds“ heran, aber das ist auch nicht weiter tragisch – man beschwert sich auf hohem Niveau. Mountaineer setzen auf „Passages“ abermals epische Post-Ausrufezeichen, erforschen einen neuen Hang zu Düsternis, setzen zwischendurch sogar die Dampfwalze ein und finden doch wieder zurück zu universeller Schönheit. Mit Kopfhörern beeindruckt dieser Zweitling übrigens gleich noch mehr.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 29.06.2018
Erhältlich über: Lifeforce Records (Soulfood Music)

Facebook: www.facebook.com/mountaineerbayarea

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Category: Magazin, Reviews

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