Jungle Rot – Jungle Rot
Seit mittlerweile gut 25 Jahren ackern sich Jungle Rot durch die zweite Reihe der US-Death-Metal-Szene. Der große Durchbruch blieb ihnen verwährt, wohl auch durch diverse Lineup- und Labelwechsel bedingt. Mittlerweile ist ein wenig Stabilität beim Trio um Frontmann und Altmeister Dave Matrise eingekehrt. Schlicht „Jungle Rot“ betitelt, veröffentlichen sie nun ihr bereits viertes Album bei Victory Records und gaben den Mix erstmals an einen Externen ab.
Kein Geringerer als Dan Swanö drehte an den Reglern, und das hört man auch. Erdig, ausdifferenziert und doch angenehm ranzig präsentieren sich diese knapp 39 Minuten – auf Sound-Ebene ein kleines Karriere-Highlight. Aber auch musikalisch stimmt so einiges. Der mittlerweile beinahe obligatorische Gastsänger-Spot ging an Destruction-Frontmann Schmier. In „Fearmonger“ peitscht das deutsche Thrash-Urgestein einen gutklassigen Track ordentlich nach vorne. Sein hohes Gekeife passt prima zum grantigen Matrise – man könnte sich die beiden gut und gerne öfter zusammen vorstellen. Dass Jungle Rot zum Abschluss „Terrible Certainty“ von Kreator covern, passt ins teutonische 80s-Bild und macht obendrein Laune.
Es geht aber auch ohne Unterstützung recht gut. „Send Forth Oblivion“ eröffnet die Platte mit dreieinhalb bissigen, peitschenden Minuten. Das Tempo ist hoch, die Intensität ebenso und selbst für den obligatorischen Florida-Groove (auch ohne geographische Nähe kein Problem) bleibt ein wenig Platz. „Glory For The Fallen“ entpuppt sich als schwerfälliges Highlight. Geschickt drosseln Jungle Rot das Tempo und schleichen förmlich voran. Das mag zunächst ein wenig an die Substanz gehen, kommt aber ebenso gut wie das rasante, durchaus manische „A Burning Cinder“, in dem sich die Band beinahe selbst überschlägt.
Natürlich, möchte man beinahe sagen, liefert „Jungle Rot“ keine neuen oder gar revolutionären Erkenntnisse, aber das muss nach einem Vierteljahrhundert Bandgeschichte auch nicht sein. Stattdessen ziehen die US-Veteranen ihren Stiefel souverän durch, begleitet von so mancher neuen Perle und keinem einzigen Ausfall. Souverän, solide und zuweilen sogar bärenstark – Jungle Rot bleiben auf Kurs mit diesem neuen, gewohnt unterhaltsamen Longplayer.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 20.07.2018
Erhältlich über: Victory Records (Soulfood Music)
Website: www.jungle-rot.com
Facebook: www.facebook.com/igotjunglerot
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