Like A Storm – Catacombs

| 13. Juli 2018 | 0 Comments
Like A Storm

(c) Dean Carr

Neuseeländische Rock- und Metal-Acts sieht man in hiesigen Breitengraden relativ selten. Like A Storm haben es geschafft: Nach zwei starken Alben und diversen erfolgreichen Radio-Singles in den USA und ihrer Heimat waren sie zuletzt unter anderem auf dem Nova Rock zu sehen. Musikalisch irgendwo zwischen Alternative Rock und Modern Metal pendelnd, zeigen sie sich auf ihrem dritten Album „Catacombs“ unter anderem stark von der gemeinsamen Tour mit Alter Bridge beeinflusst.

Wirkliche Überraschungen bleiben aus, was aber nicht wirklich stört. Bereits die eröffnende Single „The Devil Inside“ führt schnell in vertraute Gefilde. Natürlich wildert man hier ordentlich im US-Radio-Rock-Topf – ein Hauch Post-Grunge hier, sogar ein wenig Nu Metal da -, aber das soll nicht weiter stören, denn das Ergebnis spricht für sich. Mit düsterer Präzision und kurzweiliger, druckvoller Power garniert, singen und schreien die Neuseeländer die Midtempo-Hymne mit ihren furztrockenen Gitarren und synthetischen Soundschnipseln voran. So oder so ähnlich hätte es einst bei Taproot oder sogar Linkin Park weitergehen können.

Am anderen Ende des Albums lauert der zweite Vorbote. „Pure Evil“ hat bereits einige Zeit auf dem Buckel und betont die epische, ausladende Seite der Band. Behutsamer Aufbau, melancholische Untertöne und gelegentliche Shout-Attacken tragen durch beinahe sieben leidenschaftliche, schmackhafte Minuten. Ein „Until The Day I Die“ schlägt in eine ähnliche Kerbe und orientiert sich melodisch sogar entfernt an der Carmina Burana – ungewöhnlich aber unterhaltsam. Wer auf mehr Härte und Eingängigkeit wartet, lässt sich von „Out Of Control“ an die Wand drücken, rauscht mit „Bullet In The Head“ durch die frühen 2000er oder zeigt sich von der Modern-Rock-Hymne „The Bitterness“ sogar leicht mainstreamtauglich unterhalten.

Im Endeffekt gelingt Like A Storm jener musikalischer Spagat zwischen Rock-Radio und Festival-Power, an dem sich Bullet For My Valentine und Five Finger Death Punch zuletzt ein wenig die Zähne ausgebissen hatten, geradezu vorzüglich. Die Neuseeländer haben ein beneidenswertes Ur-Verständnis für ihren Sound und gehen ins Ohr, ohne sich unnötig anzubiedern. „Catacombs“ baut eine Brücke zwischen mehreren musikalischen Welten und offenbart Potential zum großen Durchbruch. Mit diesem Strauß Buntes hätten es Like A Storm mehr als verdient.

Wertung: 8/10

Erhältlich ab: 13.07.2018
Erhältlich über: Century Media Records (Sony Music)

Website: likeastorm.com
Facebook: www.facebook.com/LikeAStorm

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Category: Magazin, Reviews

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