Born To Murder The World – The Infinite Mirror Of Millenial Narcissism
Shane Embury ist wohl viele Dinge, aber auf keinen Fall ausgelastet. Während er mit Napalm Death mitten in Albumaufnahmen steckt, ruft er mal eben sein eigenes Label ins Leben. Der erste, rein digitale Release kommt außerdem vom Grindcore-Urvater höchstpersönlich. Born To Murder The World ist seine gemeinsame Spielwiese mit Mick Kenny von Anaal Nathrakh – und genau so klingt der gemeinsame Einstand „The Infinite Mirror Of Millenial Narcissism“ auch.
Mit Duncan Wilkins, Spitzname ‚Drunk‘, von Fukpig und Mistress an vorderster Front, wurde auch gleich die passende Stimme für dieses Unterfangen gefunden. Und die klingt über weite Strecken wie ein zusätzliches Instrument – heiser und aggressiv, dann urplötzlich guttural und herrlich bissig. Selten überschreiten die Songs die Zwei-Minuten-Marke. Entsprechend ‚episch‘ gestaltet sich ein „Negativity Plague“, das mit Affenzahn marschiert, brachiale Gitarrensalven einstreut und sich von einem vor Schmerzen windenden Drunk voranpushen lässt. Der melodisch angehauchte Midtempo-Part kommt richtig gut, wenn auch viel zu kurz.
„The Virus Is Within Us All“, „Corruption Feeds Deception“, „As He Creates He Destroys“ – auch ohne die Lyrics entziffern zu können, ist relativ schnell klar, wohin die Reise geht. Will man etwas an „The Infinite Mirror Of Millenial Narcissism“ kritisieren, dann seine überaus knapp bemessene Spielzeit. In knapp 16 Minuten rattern die Briten ihre Songs herunter, da bleibt wenig hängen. Und doch lädt die wütende Schnittmenge von Kennys und Emburys gemeinsamen Schaffen zu wiederholten Durchläufen ein. Born To Murder The World machen den Bandnamen zum Programm und packen eine der extremsten Platten des bisherigen Jahres aus. Darin liegt unheimlich viel Reiz, wenn man denn gerade dafür empfänglich ist.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 24.08.2018
Erhältlich über: Extrinsic Recordings
Facebook: www.facebook.com/BTMTW
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