Throat – Bareback

| 29. August 2018 | 0 Comments
Throat

(c) Hilja Mustonen

Sonderlich viel gab es von Throat in den letzten Jahren nicht zu hören. Tatsächlich machten sich die Finnen nach dem Release ihres Debütalbums „Manhole“ vor fünf Jahren relativ rar. Die 90s-Noise-Rocker stellten ihr Line-up um und wollen, so heißt es, nun deutlich frischer und aggressiver durchstarten. Auf „Bareback“ setzt es erst einmal gewohnte Kost für Fans von Unsane und Brainbombs: schroff, ungehobelt und um gleich mehrere Ecken gedacht.

Den Opener „Safe Unsound“ muss man erst einmal überstehen. Achteinhalb Minuten Spielzeit sind eine Herausforderung für sich, zumal es sich Throat scheinbar zur Aufgabe machen, so zäh und unnahbar wie nur irgendwie menschenmöglich zu wirken. Die erste Hälfte bleibt weitestgehend ruhig und zittrig, wenngleich ein gewisser Hang zur Brachialgewalt durchschimmert. Danach wird es minutenlang laut. Die Drums klingen wie ein Herzschlag, dann scheint Blech einen endlosen Abhang hinabzufallen. Ohne Geduld geht hier nichts.

Viel zugänglicher wird es danach auch nicht, und so muss man sich die Rosinen herauspicken. Wie zum Beispiel „Shortage (Version)“, dessen schroffe Drone-Gitarre an die Substanz geht, mit seiner kollektiven Noise-Verweigerungshaltung aber unterhält. Oder „Recut“, ein über weite Strecken richtig schön dreckiger Rocker mit Stoner- und Post-Hardcore-Einschlag – ebenfalls herrlich bissig, wohl aber auch reizvoll. In „Rat Domain“ spielen Throat sogar kurzzeitig mit einem Hauch von Coalesce und Botch, nur um schließlich wieder zurück ins 90s-Chaos zu finden.

Nicht immer einfach, stellenweise kaum packbar und doch reizvoll: „Bareback“ ist die konsequente Fortsetzung einer bewusst anstrengend gehaltenen Reise durch Raum und Noise. Throat sperren sich abermals gegen musikalische Konventionen. Eingängige Momente kollidieren spektakulär mit grobmaschigen Soundeffekten, schier endlose Feedbackschleifen rauben den letzten Nerv. Manchmal etwas zu anstregend, dann wieder grenzgenial – eine Gratwanderung mit Mehrwert.

Wertung: 7/10

Erhältlich ab: 31.08.2018
Erhältlich über: Svart Records (Cargo Records)

Website: www.ihatethroat.com
Facebook: www.facebook.com/ihatethroat

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Category: Magazin, Reviews

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