Deville – Pigs With Gods
Nach vier durch die Bank guten bis sehr guten Alben wollten sich Deville verändern. Stoner- und Doom-Sounds sind ja schön und gut, nun soll aber der Wechsel von Rock zu Metal vollzogen werden. Dickere Riffs, mehr Heavyness und das bereits bestens bekannte Händchen für geradezu hypnotisierende Melodien stehen nun also auf „Pigs With Gods“, dem zweiten Album für Fuzzorama, zu Buche. Von Fuzz ist allerdings denkbar wenig zu hören.
Deville wenden sich keineswegs von jenem Sound ab, den sie zuletzt auf „Make It Belong To Us“ kultivierten, sie drehen bloß die Regler höher und setzen auf mehr Druck. Das äußert sich unter anderem im angenehm bleiernen, mitreißenden „Gold Sealed Tomb“. Nicht nur hier zeigt sich eine Band, welche durchaus das Erbe der frühen Grand Magus antreten könnte, zugleich aber auch ein wenig an die düsteren Alice In Chains erinnert – ein spannender Spagat, der unterm Strich für einen waschechten Überflieger sorgt.
Ein „Dead Goon“ widmet sich fast vollständig doomigen Sounds, rollt zäh an und setzt auf geradezu magische, verspielte Instrumental-Kunst – eine mindestens so spannende Facette des verfeinerten Band-Sounds wie der kompakte, eine Spur rockigere Opener „Lost Grounds“. Andreas Bengtssons Gesang wirkt bissiger und kraftvoller denn je, die wuchtige Rhythmusabteilung zwingt förmlich in die Knie. Mit dem Doom-Grunge-Rocker „In Reverse“ und dem angenehm bleiernen „Lightbringer“ haben sich zwei weitere kleine Überflieger eingeschlichen.
Die Richtung stimmt bei Deville: „Pigs With Gods“ fällt unerwartet heavy und riffgesteuert aus, brilliert mit metallischer Power und süffiger Düsternis von vorne bis hinten. Gelegentliche Grunge-Ausflüge ergänzen sich prima mit den omnipräsenten Stoner-Doom-Riffs einer hörbar gut gelaunten Band (für Genre-Verhältnisse, versteht sich). Die Schweden verpassen sich eine wertvolle Frischzellenkur und legen ein von vorne bis hinten druckvolles, hitverdächtiges Album für herbstliche Nebelbänke vor. Alles richtig gemacht.
Wertung: 8/10
Erhältlich ab: 26.10.2018
Erhältlich über: Fuzzorama Records (Soulfood Music)
Website: deville.nu
Facebook: www.facebook.com/devilleband
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